Schlagwort: Deutschland

Mechanik des Terrors

Im Jahr 1933 kommt Emil Cioran zum Studium nach Berlin. Deutsch hat er bereits als Jugendlicher in seiner walachischen Heimat gelernt, „wo die Vampire die Gesetze machen“. In Berlin bestimmen die Nationalsozialisten, die der junge Stipendiat bewundert. Ihn selbst treibt Todessehnsucht und ein heftiger Nihilismus an. Gemeinsam mit seiner Wirtin,...

Über Zionistinnen in Deutschland bis 1920

Diese, als Dissertation an der Universität Halle-Wittenberg entstandene Studie, analysiert vier zentrale Debatten engagierter Zionistinnen in Deutschland von 1900 bis 1920. Die Autorin beschreibt die emanzipatorischen und feministischen Implikationen der Debatten und ihre kulturzionistischen Schwerpunkte. Das Jahr 1920 ist nicht zufällig gewählt, denn es markiert die Gründung der WIZO, der...

Die Macht der Gefühle

Die Historikerin Ute Frevert hat zur Geschichte der Gefühle geforscht. Gefühle haben Geschichte, sie machen Geschichte, werden umgekehrt auch von ihr gemacht und unterliegen Konjunkturen wie Normierungen. Gefühlspolitik meint „die Bereitschaft und Fähigkeit, bestimmte Gefühle für bestimmte Zwecke zu mobilisieren und einzusetzen“ – von Regierungen und Regimen ebenso wie von...

Vom Machen oder Seinlassen

Der zentralen Frage, ob Kunst politisch ist bzw. sein muss, geht Büke Schwarz in ihrem Graphic-Novel Debut Jein auf persönliche und sehr unmittelbare Art und Weise nach. Ela Wolf, die Protagonistin der Geschichte, ist Mitte 20, lebt und arbeitet als Künstlerin in Berlin. Dass ihre Eltern aus der Türkei stammen,...

Gibt es die „eine“ Frauenbewegung?

Jana Günther unternimmt in ihrer Studie einen Ländervergleich zwischen dem wilhelminischen Deutschland und dem viktorianischen Großbritannien, um nachzuweisen, in welcher Form sich Frauen organisiert haben. Nach der Einleitung werden der theoretische Bezugsrahmen und das methodische Vorgehen ausgewiesen. Danach folgt ein historischer Abriss, der die Demokratisierung und Industrialisierung sowie die politischen...

Alt und arm

Altersarmut ist weiblich! Dies ist einer der Schlüsse aus dem Forschungsprojekt „Prekärer Ruhestand“ an der Universität München. Irene Götz und ihr Team haben 50 Frauen zwischen 63 und 85 Jahren aus unterschiedlichen sozialen Milieus und Berufen über einen längeren Zeitraum hinweg interviewt und durch den Alltag begleitet. Im ersten Teil...

Begegnungen mit Audre Lorde

Nach der von Peggy Piesche herausgegebenen Anthologie „Euer Schweigen schützt euch nicht“ und dem in Regie von Dagmar Schultz entstandenen Dokumentarfilm „Audre Lorde – Die Berliner Jahre“ liegt mit Marion Krafts Essayband eine weitere Publikation vor, die das politische und intellektuelle Erbe der afrikanisch-amerikanischen Dichterin, Aktivistin und Theoretikerin Audre Lorde...

Schwarze Diaspora im deutschen Kontext

Der zweisprachige Sammelband (Deutsch/Englisch) gibt einen vielfältigen Einblick in die komplexen Erfahrungen der Schwarzen Diaspora in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis heute sowie deren Verbindung zur transnationalen Schwarzen Diaspora. Herausgegeben wurde der Sammelband vom Netzwerk „Black Diaspora and Germany“ (BDG), einem transdisziplinären (Forschungs-) Netzwerk, dass seit 2007 besteht. Die Beiträge...

Zugehörigkeiten

In ihrem autobiografischen Buch erzählt Sylvia Ofili von ihrer Jugend in Nigeria ab dem Besuch eines Internats bis zu ihrer Zeit als erwachsene Studentin in Deutschland. Als Kind einer weißen Deutschen und eines Schwarzen Nigerianers erlebt sie die gesellschaftlichen Abwertungen, da nicht Schwarz genug und dort nicht weiß genug zu...

Frauen in der Architekturgeschichte

Wir schreiben das Jahr 2017. Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt/M. zeigt Leben und Werk von 22 deutsch (-sprachigen) Architektinnen (mit Margarete Schütte-Lihotzky ist auch eine Österreicherin darunter). Die Rezensenten im Feuilleton der großen deutschen Zeitungen geben sich erstaunt und begeistert, dass es Architektinnen gab – ganz so, als ob...