Lady mit Hund in der Malerei

Ulla Fölsing hat mit Frauen und ihre Hunde einen leicht lesbaren und aufwändig gestalteten Bildband zur Geschichte der Darstellung von Hunden und Damen der Upper Class in der Malerei vorgelegt. In zwölf thematisch geordneten Kapiteln bekommt die Leser*in kunsthistorische Einblicke – teilweise in einen soziologischen Kontext eingebettet. Gemälde von Frauen mit Hund(en) aus kirchlicher, aristokratischer und bürgerlicher Malerei werden besprochen. Zum Teil sind die dar-gestellten Hunde nur Schmuck oder ästhetisches Beiwerk und dienen den vorwiegend männlichen Künstlern als Mittel, um Authentizität und Dynamik ins Bild zu bringen. In den Darstellungen aus dem letzten Jahrhundert sind die Vierbeiner immer mehr eigene Individuen, die einen Aspekt des Beziehungslebens der jeweiligen Halterin repräsentieren. So werden sie zu Projektionsflächen für das Seelenleben der dargestellten Frauen. Der Band vermittelt, dass das Halten von Hunden in den letzten 500 Jahren ausschließlich adeligen und reichen Menschen vorbehalten war, was ein bisschen schade ist – es gibt immerhin gegenteilige Belege in der Literatur. Trotzdem ist ein ansprechendes großformatiges Buch entstanden, das Hundebesitzer*innen und Kunstinteressierte erfreut, unterhaltsam auch das Vorwort von Elke Heidenreich mit einer Liebeserklärung an ihren Mops.
bf
Ulla Fölsing: Frauen und ihre Hunde. 160 Seiten, Thiele Verlag, München und Wien 2017 EUR 25,70