Überflutungen und soziale Vulnerabilität

Die Autorin, geboren in Mexiko und dann nach Deutschland gezogen, absolvierte ein Studium in Mexiko und eines in Deutschland. Auch in ihrer Dissertation, auf der das Buch basiert, beschäftigte sie sich mit einem klima- und genderrelevanten Thema – Überflutungen – anhand zweier Fallbeispiele, je eines in Mexiko (Nordküste Yucatáns) und in Deutschland (Wendland an der Elbe). In ihrer Arbeit untersuchte sie empirisch, welche Auswirkungen Extremwetterereignisse, aber auch das dazugehörige Katastrophenmanagement auf die soziale Vulnerabilität hatten. Dabei legte sie einen intersektionalen Begriff von Geschlecht zugrunde. Als Methoden verwendete sie ExpertInneninterviews und Fokusgruppen mit Überflutungsopfern, die sie qualitativ auswertete.

Die Ergebnisse werden detailliert vorgestellt und liefern auch durch viele Zitate interessante Einblicke, wie etwa, dass sich sowohl in Mexiko als auch in Deutschland durch die Katastrophe eine Verfestigung traditioneller geschlechtlicher Arbeitsteilungen feststellen lässt. Für eine Dissertation liest sich das Buch sehr gut verständlich, es ist klar strukturiert. Ein wichtiger Beitrag, um die Fehlstelle empirischer Untersuchungen zu Gender und Klimawandel weiter zu schließen! gam

Libertad Chavez-Rodriguez: Klimawandel und Gender. Zur Bedeutung von Intersektionalität für die soziale Vulnerabilität in überflutungsgefährdeten Gebieten. 310 Seiten, Budrich Uni Press, Opladen-Berlin-Toronto 2014EUR 37,10