Das Land, das es nicht geben darf
Die Palästinenserin Alena Jabarine, in Hamburg mit israelischem und deutschem Pass aufgewachsen, kannte Palästina/Israel nur aus dem Urlaub. Von 2020 bis 2023 zog sie nach Ramallah, um herauszufinden, was Palästina für sie bedeutet. Zutiefst bewegt, erzählt sie von warmherziger Aufnahme und gelebter Solidarität, die sie empfängt. Sie schildert ihre Reisen und Streifzüge durch Israel und Palästina, erzählt vom Durchkommen und Zurückgewiesenwerden. Sie schreibt von Angst, Ohnmacht und Hilflosigkeit angesichts der brutalen Repression des israelischen Apartheidregimes. Sie erzählt von ihren Treffen mit einer furchtlosen Journalistin. Sie versucht als israelische Staatsbürgerin Übergriffe von fundamentalistischen, israelischen Siedlern im Westjordanland auf palästinensische Bewohner:innen zu verhindern und trifft die Filmcrew von no other land. Überdeutlich springt die Lesenden immer wieder die Hoffnung auf eine Zukunft für palästinensisches Leben an, werden engagierte Initiativen, Projekte und Blogger:innen erwähnt. Ihre Berichte von den unglaublichen Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten von 2020 bis 2023 zeichnen die Entwicklung zum Genozid an der palästinensischen Bevölkerung 2025 voraus, ohne dass dieser damals denkbar erschien.
Henrike Kovacic
Alena Jabarine: Der letzte Himmel. Meine Suche nach Palästina. 384 Seiten, Ullstein, Berlin 2025 EUR 23,70
