Das Schweigen über Suizid brechen

An einem heißen Sonntag im Juli steht Saskia Jungnikl in einem Coffee Shop, als sie einen Anruf erhält, der ihr Leben mit einem Schlag verändert: Ihr Vater hat sich erschossen. Sein Tod lässt sie nicht nur mit unbeschreiblicher Trauer und Sehnsucht zurück, sondern auch mit Wut- und Schuldgefühlen sowie mit quälenden Fragen, auf die es nun keine endgültige Antwort mehr geben kann. Suizid ist nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema. Und geschwiegen wird auch darüber, wie es jenen ergeht, die einen geliebten Menschen durch Suizid verlieren. Saskia Jungnikl, Standard-Journalistin und Autorin, beschließt, offen darüber zu sprechen. In ihrem Buch erzählt sie direkt und ohne Schnörkel von ihrer traumatischen Erfahrung, ihrer Familiengeschichte, ihrem Vater und vom schwierigen Versuch einer inneren Versöhnung. Eingang finden auch Texte aus dem Nachlass ihres Vaters und Recherchen zum Phänomen Suizid. Ein wichtiges Buch, das fesselt und berührt. Helene Breitenfellner


Saskia Jungnikl: Papa hat sich erschossen. 256 Seiten, Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M. 2014 EUR 15,50