Dekoloniale Träume aber eine koloniale Realität
Anti*colonial Fantasies/ Decolonial Strategies ist ein küns-tlerisches Projekt, welches darauf abzielt, koloniale Kontinuitäten im wissenschaftlichen Bereich zu kritisieren und sich dagegen zu wehren. Eine Gruppe BPOC Studierender und Lehrender der Bildenden Künste und Künstler_innen in Wien nahm 2016 an einer Austellung in Wien teil, welche von Workshops begleitet wurde und letztlich in einer Publikation mündete, welche jeden Schritt des Projektes dokumentiert. Die Künsterl_innen wurden gebeten, als eine Art des Widerstandes von ihren persönlichen Geschichten auszugehen, da die Kurator_innen und Herausgeber_innen des Buches einen autohistorischen Zugang hatten, welcher sich auf Gloria Anzaldúas Begriff autohistorian bezieht. Das Buch ist aufgrund seiner Transparenz sehr interessant, es enthüllt alle Schritte, die eine selbstorganisierte Gruppe durchlaufen muss, um ein politisches Projekt zu realisieren. Der Katalog ist sehr informativ, aber die Dokumentation selbst wurde nicht als dekoloniale Strategie benutzt. Ich empfehle das Buch an selbstorganisierte Gruppen und Leser_innen, die an dekolonialen und antirassistischen Initiativen interessiert sind.
Nour Shantout
Anti*Colonial Fantasies. Decolonial Strategies. Hg. von Imayna Caceres, Sunanda Mesquita, Sophie Utikal. 141 Seiten, Zaglossus, Wien 2017 EUR 10,00