Kategorie: Körper

„Kein Wort dafür“

Der Salzburger Verlag edition riedenburg leistet mit zwei parallel erschienenen Büchern einen Beitrag zur Enttabuisierung von Totgeburten bzw. Fetozid. Wärmstens zu empfehlen ist das „Bilderbuch für Frauen, die ihr Kind in der Schwangerschaft verloren haben“ – nicht nur für Betroffene, sondern gerade auch für alle anderen. Nicole Schäufler, Künstlerin, Journalistin...

Sprachlosigkeit in der Abtreibungsdebatte

Wie werden Abtreibung und Gesetze zu deren Regelung gegenwärtig in Deutschland verhandelt? Welche historischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen liegen der Sprachlosigkeit zugrunde, die sowohl gesamtgesellschaftlich als auch in feministischen Debatten in Bezug auf Abtreibung zu herrschen scheint? Diese und mehr Fragen behandelt der in der Reihe geschlechterdschungel erschienene Band von...

Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie

Der Titel macht neugierig, da man ja gemeinhin glaubt, dass Geburten ohne Hebamme (sog. „Alleingeburten“ oder “freie Geburten“) in unserer Gesellschaft so gut wie gar nicht vorkommen – und wenn, nur ungeplant. Die Interviews in der zweiten Hälfte des Buches zeigen ein anders Bild: 36 Frauen erzählen von insgesamt 44...

Performance und Politik

Gerburg Treusch-Dieters Vortrag war Performance im besten Sinn: Sprache und Körper als chiastische Einheit, ein Schau-Spiel, das die Erotik des Körpers mit der des Geistes verband und den Prozess des Denkens zur sinnlichen Aufführung brachte. Als Lehrende war sie intensiv und berauschend wie eine antike Dramengestalt. Mitzuerleben wie sie komplexe...

Affekt, Sex und Normalitätssehnsüchte

Claudia Breger denkt in ihrem Essay Sex(ualität) und Affekt zusammen – Kategorien also, die im Rahmen des affective turns häufig voneinander abgegrenzt werden. Sie unterzieht dafür historische Werke von Magnus Hirschfeld, Richard von Krafft-Ebing und Sigmund Freud einer neuen Lesart und zeichnet im letzten Kapitel die Verknüpfung von Sex(ualität) und...

Körper und Materialität weiterdenken

Seit den 1990er Jahren tritt – auch als Konsequenz des „lingustic turn“ – der Körper wieder stärker ins Zentrum des Erkenntnisinteresses. Zentrales Anliegen der dabei entstandenen Affect Theories/Studies ist es, die materiell-körperlichen Aspekte menschlicher Daseinsbedingungen neu auszuloten. Unter Bezugnahme auf sechs, hier erstmals in Deutsche übersetzte, Schlüsseltexte (u.a. von Sedgwick,...

Viel Hirn in und aus der Genderforschung

Die Gender Expertinnen Sigrid Schmitz und Grit Höppner versammeln im vorliegenden Band Gendered Neurocultures Beiträge, die eine feministische und queere Perspektivenbildung in der neurowissenschaftlichen Forschung sowie eine gendersensible Neuropädagogik avisieren. Was zunächst wie ein „Orchideenfach“ anmutet, wird allgemeiner, wenn die breite Akzeptanz hirngeleiteten Denkens in Betracht kommt. In den interdisziplinären...