Rätsel um die tote Songwriterin

Elly Astoria hat eine großartige Begabung. Sie schreibt Songs, die unter die Haut gehen und kann auf der Bühne ihr Publikum fesseln. Dabei ist die junge Elly zugleich so unscheinbar – klein, dünn, verwahrlost, ungeschickt und viel zu gutgläubig. Entdeckt wird sie von der feministischen Band Sisterhood, aber kurz darauf auch von einem ausbeuterischen Zwillingspaar, Tom und Carol, die sich alle Rechte sichern und sich an den Musikerinnen bereichern. Bis Elly brutal ermordet wird. Sprung um mehr als 20 Jahre: Die Schriftstellerin Amy, kürzlich verlassen und gerade haltlos durchs Leben treibend, beschließt spontan, eine Biografie über Elly zu schreiben. Sie spürt die damals Beteiligten auf und interviewt sie. Nicht alle sind gesprächig, einige schicken sogar ihren Anwalt. Eigentlich wollte Amy gar nicht recherchieren, wer Elly ermordet hat, aber ihr Verlag finanziert ihr nur die sich anhäufenden Kosten, wenn das Buch ein wenig reißerischer wird. Amy lässt sich ein und nimmt zugleich auch ihr Leben wieder in die Hand. Die großartige Liza Cody hat diesen Krimi schon 2011 geschrieben, übersetzt wurde er aber erst kürzlich. Das einzige, was dem Buch fehlt, ist ein Link zu den so intensiv beschriebenen, aber leider fiktiven Songs!
Gam
Liza Cody: Ballade einer vergessenen Toten. Aus dem Engl. von Martin Grundmann. 412 Seiten, Ariadne im Argument Verlag, Hamburg 2019
EUR 22,70