Nur weg
Thema Burnout. In allen Medien, in allen Büros ist es anzutreffen dieses Phänomen. Schön also, dass es auch Romane dazu gibt, noch dazu, wenn sie sich flott und unangepasst geben. Leider aber, ich sag es gleich, hat mich „Alles was ich muss ist weg“ dann doch nicht überzeugt. Suza ist überarbeitet und vor nicht allzu langer Zeit verlassen worden. Es geht ihr schlecht, sie trinkt zu viel, kommt nicht mehr aus dem Bett. Wagt sie sich aus dem Haus, hat sie Panikattacken. Sie kann die einfachsten Dinge nicht mehr erledigen, das Gehirn will nur eins – Stand-by-Modus. Soweit so treffend geschildert. Ein Arzt diagnostiziert Burnout und will Suza in eine Klinik einweisen. Suza macht stattdessen einen Roadtrip. Und so müht sie sich über diverse Stationen durch Süddeutschland, miese Hotels, triste Gasthäuser, ein Besuch auf der Wies’n. Unrealistisch? Ja, und leider auch nicht wirklich witzig. Suza führt innere Monologe, die ihr bei ihrer Heilung helfen, sie aber gleichzeitig recht unsympathisch werden lassen, wenn sie etwa mit gutgemeinten Ich-mein-ja-nur-Aussagen, die einfach nur Rassismus kaschieren, daherkommt. Nach zehn Tagen kehrt sie geheilt nach Hause zurück. Also liebe Menschen mit Burnout, reißt euch zusammen, so schwierig ist das alles nicht. ESt
Maren Elbrechtz: Alles was ich muss ist weg. Reiseroman mit Burnout. 244 Seiten, Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach/Taunus 2016 EUR 15,40