Führende Persönlichkeiten
„Sie wollten wählen – und wurden ausgelacht“ heißt es im Untertitel des Bandes „Die Suffragetten“. Für heutige junge Frauen unvorstellbare Zustände – doch liegen sie teilweise gar nicht so lang zurück. Das Recht auf eine eigene Lebens- und Karriereplanung. Das Recht, zu wählen, zu studieren, einer eigenen Erwerbsarbeit nachzugehen, über den eigenen Körper zu bestimmen: All diese Selbstverständlichkeiten sind hart erkämpft. Tatsächlich bieten einige Punkte immer noch und immer wieder Diskussionsstoff. Ohne die äußerste Entschlossenheit früherer Feministinnen und ohne deren Radikalität wäre die Etablierung von Frauenrechten ausgeschlossen gewesen. Das Buch bietet einen Einstieg in die Thematik der internationalen Frauenbewegungen, porträtiert deren Protagonistinnen und fasst die Forderungen zusammen, in denen sich alle unterschiedlichen Strömungen wiederfinden. Die Gestaltung des Buches erinnert an ein Notizbuch mit eingeklebten Textstellen, oder an Seminarunterlagen, in denen besonders wichtige Passagen dick markiert sind. Eine Liste am Ende des Buches reiht die Einführung des Frauenwahlrechts. Auch heute sind längst nicht alle Forderungen der Suffragetten erreicht – wie Debatten um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit beweisen. Immer noch finden sich bedeutend weniger Frauen in entscheidenden Positionen von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Leider ist das Buch also nicht nur historisch zu lesen. Es bietet eine Einführung in die bewegten und dramatischen politischen Hintergründe und lädt zu weiterer Beschäftigung damit ein. Susa
Die Suffragetten. Sie wollten wählen – und wurden ausgelacht. Hg. von Antonia Meiners. 176 Seiten, Elisabeth Sandmann Verlag, München 2016 EUR 20,60