Black Sisterhood

Der von der Verlegerin und Journalistin Margaret Busby editierte Sammelband schließt ca. 30 Jahre später an ihre vormalig 1992 herausgegebene Anthologie Daughters of Africa an. Für das nun vorliegende Werk sind 30 Autor*innen als Töchter* Afrikas unterschiedlicher Herkunft gewählt worden, die in verschiedenen Kontinenten leben. Jede Autorin in dieser bunten Vielfalt wird kurz biografisch beschrieben, dann folgt ihr literarischer Beitrag zum Selbstverständnis ihrer persönlichen Annäherung an Afrika. Die formal sich unterscheidenden Textsorten blenden viele Themen ein. Es geht um Kolonialgeschichte, sexistische Unterdrückung, domestic violence, Mutter-Tochter- oder freundschaftliche Beziehungen, die Ergründung der eigenen Wurzeln oder um feministisches Empowerment. Zumeist werden autobiografische Details beleuchtet. Die in New York lebende Autorin Zadie Smith zitiert bei der Verleihung der Langston Hughes Medal den namensgebenden Lyriker Langston Hughes, der meinte, dass „Schwarze Leben nicht nur zählen, sondern schön, hässlich, traurig, glücklich, wütend, fröhlich und aufgrund ihrer Komplexität und Diversität letztlich unerklärlich sind, genauso wie es weißen Leben zugestanden wird.” Im Hinblick auf die Auswahl der Texte ist bewiesen, dass ganz im Gegenteil Homogenität nicht beansprucht wird, sonderen ein farbenfrohes ‚afrikanisch Sein’ vor unserem lesenden, inneren Auge entsteht. Das Vorwort von Marion Kraft bestätigt diese Position.
ML
Neue Töchter Afrikas – 30 Stimmen. Eine Auswahl aus New Daughters of Africa editiert von Margaret Busby. Aus dem Engl. von Aminata Cissé Schleicher und Eleonore Wiedenroth-Coulibaly. Hg. von Christa Morgenrath und Eva Wernecke. 254 Seiten, Unrast, Münster 2023 EUR 22,70