Ein Reiseroman der anderen Art

Wir werden an der Hand genommen und begleiten Sophonisbe und Roxana, beide haben bereits „die Mitte des Erwachsenenlebens“ erreicht, ein Stück ihres Weges. Beide sind Schriftstellerinnen, die eine schreibt ein Buch über New York in einer eigens dafür erfundenen „lengevitch“, die andere lebt von ihrem Erfolg als Autorin für Ratgeber. Also konkrete Lebenshilfe für Verreisende, Verliebte, Überdrüssige, etc.. Sophonisbe kehrt nach einem 10-wöchigen New York Aufenthalt nach Berlin zurück und zieht bei Roxana ein. Die zwei Frauen sind Meisterinnen der Gesprächstechniken, trotzdem geraten sie wiederholt in „Kommunikationssackgassen“, aus denen sie Iris Hanika jedoch jedes Mal zuverlässig befreit. Als sich Roxana in den halb so alten Josh verliebt, spitzt sich die Lage zu. Das Buch liest sich wie ein Stadtroman, ein Liebesroman, ein Lebensratgeber mit durchaus schrägen, skurrilen Ideen, vollgepackt mit soziologischen Beobachtungen. Ein in mehrfacher Hinsicht „phantastischer“ Roman.

Margit M.

Iris Hanika: Echos Kammern. 240 Seiten, Droschl, Graz 2020 EUR 22,00