Herstory für die Kleinen

Das großbändige Bilderbuch stellt Kindern jene Frau vor, von der auch viele Erwachsene nicht wissen, dass sie die mathematischen Grundlagen für Computer entwickelt hat. Mit der kindlichen Ada als Identifikationsfigur wird gleich eingangs klargestellt, dass sie zwar ein „normales, kleines Mädchen“ war, aber schließlich die Welt verändert hat. Ada zeichnet und spielt, liest und schreibt Briefe, ist wild und feinfühlig, rechnet und erfindet Maschinen. Ihr betuchter Hintergrund ermöglicht es ihrer Mutter, sie in zahlreichen Fächern zu unterrichten, sodass sie nicht das übliche langweilige Leben eines bürgerlichen Mädchens im England des 19. Jahrhunderts führen muss. Als sie schon erwachsen ist, erfindet Ada mit ihrem Freund Charles eine komplexe Rechenmaschine und wird damit zur Pionierin. Das Buch ist in flächigen Bleistiftzeichnungen mit Braun und Blautönen gehalten, die Raumperspektiven sind oft schräg und die Figuren sind mangamäßig von riesigen Augen gekennzeichnet. Bilder und Texte sind aus der Sicht von Kindern darstellt, die mit den allgegenwärtigen Computern nun das Wissen um ihre (weibliche) Erfinderin verknüpfen können – und dass die auch mal einfach nur ein Kind war. Damit ist die Einladung an junge Leser*innen ausgesprochen, sich selbst als möglicherweise weltverändernd vorzustellen.
Meike Lauggas
Zoe Tucker, Rachel Katstaller: Ada und die Zahlen-Knack-Maschine. Das außergewöhnliche Leben der Ada Lovelace. Aus dem Engl. von Elisa Martins. 28 Seiten, NordSüd Verlag, Zürich 2019 EUR 16,50