Labyrinthe aus Spinnweben

Fantasy aus Finnland! Emmi Itäranta webt in ihrem zweiten Roman die Geschichte einer Insel und der sie bewohnenden Wesen. Die Weberinnen im Haus der Spinnweben weben ihre Netze, die TintenmeisterInnen tätowieren, alle gehen ihren Beschäftigungen nach, nur das Träumen ist verboten. Die Weberin Eliana kennt jedoch die Besuche des Albdrückers, der sich im Schlaf auf der Brust niederlässt und den Atem nimmt. Traumseher-Innen werden auf der Insel verfolgt und im Haus der Befleckten eingesperrt. Eines Tages wird eine verletzte junge Frau, Valeria, ins Haus der Spinnweben gebracht. Sie kann nicht mehr sprechen, aber sie hat Elianas Namen auf ihrer Hand eintätowiert. Eliana kann sich der Frage nicht entziehen, wie es dazu gekommen ist. Die beiden jungen Frauen teilen fortan ein Zimmer und kommen sich schnell näher. Sie stehen jedoch unter Beobachtung, und der schwierige Weg der Wahrheitssuche beginnt für beide. Fantasy-Fans werden sich über dieses Buch freuen. Die Insel entsteht bildgewaltig vor dem inneren Auge, samt aller Spinnweben und den Luftgondeln und dem kalten Meer, der Sog der Geschichte ist stark, die Heldinnen gut gezeichnet. Wir freuen uns schon auf den nächsten Roman von Emmi Itäranta!
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Emmy Itäranta: Die Stadt der verbotenen Träume. Aus dem Finn. von Gabriele Schrey-Vasara. 368 Seiten, Arctis, Zürich 2017 EUR 21,60