Laut und solidarisch – Sexismus bekämpfen
Ann Wiesenthal gelingt es im Buch „Antisexistische Awareness“ ein praxisnahes Konzept auszuarbeiten, das für Aktivist*innen aus diversen Kontexten als Leitfaden dienen kann, um Awareness zu thematisieren und umzusetzen. Gerade durch die verständlich gehaltene Sprache und die übersichtliche Strukturie-rung liefert das Buch einen guten Einblick, wie Unterstützungsarbeit für Betroffene von sexualisierter Gewalt und sexistischer Diskriminierung erreicht werden kann. Natürlich ist es essenziell, dass sich der*die Leser*in auf das Konzept der Awareness einlassen kann und sich nicht davor scheut, eigene Haltungen und Handlungen zu reflektieren. Es ist ein Thema, das sich mit den eigenen Grenzen und den Grenzen anderer auseinandersetzt – und dies kann zu starken Emotionen führen. Positiv sticht hervor, dass die Autorin auch Rassismus und andere Diskriminierungsformen im Zusammenhang mit Sexismus thematisiert. Es werden Strukturen eingefordert, die intersektionale Awareness-Arbeit möglich machen. Ganz klar schreibt Wiesental, dass durch die Thematisierung von sexuellen Übergriffen, die Leidenschaft und Lust nicht „abgeschafft“ werden sollen, sondern das sexuelle Erleben zwischen den Menschen durch Konsens (noch) mehr Freude be-reiten kann und soll. In diesem Sinne: Love Sex – Hate Sexism!
Ines Schnell
Ann Wiesental: Antisexistische Awarness. Ein Handbuch. 160 Seiten, Unrast Verlag, Münster 2017 EUR 12,80