Wenn das Okapi erscheint

Zum Glück geschieht es selten, dass Selma von einem Okapi träumt. Und wenn Selma davon träumt, stirbt am nächsten Tag jemand in ihrer Umgebung. Das beunruhigt alle rund um Selma, die da wären: Selmas Sohn mit Frau und Kind – das ist Selmas Enkelin Luise, die uns als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt; dann gibt es da noch den Optiker, der Dauergast bei Selma ist, und Luises Schulfreund Martin, Elsbeth, Marlies und die anderen Leute aus dem Dorf. Jede Okapi-Ankündigung löst eine Welle von (geplanten) Geständnissen aus, die Leute wollen ihre Geheimnisse grundsätzlich an die frische Luft bringen, es könnte ja im Lauf des Tages mit ihnen vorbei sein. Und im Lauf der Jahre ziehen Menschen hinaus in die Welt, werden Geständnisse noch immer aufgeschoben, kommt ein Hund zur Familie, und ein buddhistischer Mönch findet den entlaufenen Hund und Luise.
Ein herzerwärmendes Buch, das manchmal wie ein Märchen klingt, und dem Leben, der Welt und der Liebe verhaftet bleibt.
gam
Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann. 320 Seiten, DuMont Buchverlag, Köln 2017 EUR 20,60