Das Leben ist schön
Es ist Sommer in Irland und ungewöhnlich heiß und trocken. Im Dorf jammern alle, da sie um ihre Ernte besorgt sind. Nur die 15-jährige Trey und Cal, der ehemalige Polizist aus den USA, widmen sich ihrem Hobby, dem Restaurieren alter Gegenstände. Plötzlich platzen zwei zwielichtige Männer in die Dorfidylle hinein: Treys Vater Johnny kehrt zurück und mit ihm ein unbekannter Freund aus England mit angeblichen Wurzeln im Dorf. Die meisten Dorfbewohner:innen sehen Johnnys Rückkehr aufgrund seiner Vergangenheit mit Skepsis. Doch schnell teilt er ein Geheimnis: der englische Freund hat von seiner längst verstorbenen Großmutter erfahren, dass es hier eine ertragreiche Goldmine gibt. Er würde als Großinvestor fungieren und Wohlstand für alle bringen, wenn die Probebohrungen und -entnahmen vielversprechend verlaufen. Um dem etwas nachzuhelfen, wird von allen Gold gekauft und im Fluss versenkt, um so dem Investor die angeblichen Goldfunde präsentieren zu können. Der Plan gelingt. Doch bevor irgendwas weiter geschehen kann, wird der Investor tot aufgefunden. Der Verdacht fällt auf Johnny, doch Trey lenkt geschickt den Verdacht auf die übrigen Dorfbewohner*innen, mit denen sie noch eine Rechnung offen hat, da die ihren Bruder umgebracht haben. Da muss Cal eingreifen, obwohl er damit seine enge Freundschaft zu Trey zutiefst erschüttert. Tana French versteht es wie keine andere, tiefsinnige Dialoge zu verfassen und sehr facettenreiche zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben. Diese sind eingebettet in eine Handlung, bei der es sicher nie langweilig wird. Ein weiteres fulminantes Meisterwerk der Autorin!
Petra Wächter
Tana French: Feuerjagd. Aus dem Engl. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. 525 Seiten, Fischer, Frankfurt/M. 2024 EUR 26,50