Gleichberechtigung in Ost und West
Die Anthologie von Franziska Hauser und Maren Wurster sammelt Stimmen von ost- wie westdeutschen Autor*innen hinsichtlich Prägungen, Herkünften und biografischen Erfahrungen. Eingeleitet durch einen spontanen Dialog der beiden Herausgeberinnen erzählen die Autor*innen von Kindheit, Mutterschaft oder Vorbildern. Als Fäden durch die sehr unterschiedlichen Texte ziehen sich die Fragen durch: Was ist ost-/westdeutsch? Wieviel spiegelt sich davon in mir wider? Braucht es diese Unterscheidung noch? Die Autor*innen verfangen sich dabei manchmal in Klischees, entdecken und zerstören diese aber auch wieder. Sie zementieren und hinterfragen Identitäten, schreiben Rollen fest und lösen Positionen auf. Die Veröffentlichung besticht durch ihre Vielstimmigkeit, die aufzeigt, dass die zugeschriebenen Identitäten und Erfahrungen nicht so klar sind, wie uns gerne weisgemacht werden soll. Und dass trotzdem immer noch Klüfte und Vorurteile herrschen zwischen ost- und westdeutschen Frauen, auch in ihren Kämpfen. Dabei bleiben viele Texte oft sehr literarisch und hängen ihren eigenen Erfahrungen nach und in ihren Ansichten fest. Das sollen sie hier aber auch..
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Ost*West*frau. Hg. von Franziska Hauser und Maren Wurster.Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt/M. 2025 EUR 22,70