Autor: red_es

Frei von Weiblichkeits-Mentalität

In flottem, gut lesbarem Stil legen die beiden Journalistinnen dar, warum so viele Frauen irgendwann ihre Träume aufgeben, sich in klischeehafte Rollenverteilungen und Berufe fügen. Es seien nicht mehr Verbote und Gesetze, nicht nur strukturell schlechtere Rahmenbedingungen, sondern das „innere Korsett“ an Überzeugungen und Normen, das sie früher oder später,...

Brüchiges zu Toleranz & Hass

Das Attentat auf die Schwulendisko „Pulse“ in Orlando ist ein gut erläutertes Beispiel, wie ein terroristisch motivierter Akt gegen Schwule medial zu einem Verbrechen aus schwulem Selbsthass verdreht wurde – in aller Schwulenfeindlichkeit. Bandherausgeber_in und Polit-Tunte Patsy L’Amour laLove hat 18 Beiträge versammelt, in denen Hass und eben nicht pathologisierende...

Mode ohne Kapitalismus – geht das überhaupt?

Es gibt Handtaschen, die kosten über 200.000 Euro. Und es gibt Menschen, die kaufen sie! Das ist zwar nicht die Quintessenz von Hoskins Analyse, aber bemerkenswert ist es schon. Anhand von Mode, sagt die Autorin, kann man die Welt nachvollziehen – mit all ihren Ungleichverhältnissen. Da nähen Arbeiterinnen unter Lebensgefahr...

Die Identität bleibt verborgen

Sylvia Köchl hat in gründlichen Quellenstudien anhand von Gerichtsakten die Geschichte von acht sogenannten „Berufsverbrecherinnen“ aus Österreich rekonstruiert, die ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert wurden und mittlerweile verstorben sind. Einen breiten Raum nehmen Hintergrundinformationen zu Gefängnissen und Justiz im Nationalsozialismus, dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, wie auch dem österreichischen Opferfürsorgesetz in der Praxis...

Überlebensmut

Anhand von Tagebüchern, Briefen, Gedichten und unveröffentlichtem Archivmaterial stellt die Autorin in ihrem Buch Fluchtgeschichten bekannter weiblicher jüdischer Persönlichkeiten im Nationalsozialismus zusammen. Die einzelnen Fluchtbiografien werden nicht der Reihe nach rekonstruiert, sondern in die Zeit eingebettet, so dass die Akteurinnen in den verschiedenen Phasen des Nationalsozialismus – Machtergreifung, Reichspogromnacht, Zweiter...

Bertha Pappenheim in ihren Schriften

Gudrun Wolfgruber, die bereits viel zur Fürsorge und Sozialarbeit geforscht hat, gab einen Sammelband mit ausgewählten Schriften der Pionierin der jüdischen Sozialarbeit Bertha Pappenheim (1859-1936) heraus. Die Autorin initiierte 2007 auch eine Gedenktafel auf dem Wohnhaus der Familie Pappenheim in der Wiener Liechtensteinstraße Nr. 2. Über Pappenheims Leben als Patientin...

Führende Persönlichkeiten

„Sie wollten wählen – und wurden ausgelacht“ heißt es im Untertitel des Bandes „Die Suffragetten“. Für heutige junge Frauen unvorstellbare Zustände – doch liegen sie teilweise gar nicht so lang zurück. Das Recht auf eine eigene Lebens- und Karriereplanung. Das Recht, zu wählen, zu studieren, einer eigenen Erwerbsarbeit nachzugehen, über...

Intergenerationelle Geschichte(n)

Anna und Rosa, zwei Frauen aus Südtirol, haben einiges gemeinsam. Sie waren Alleinerzieherinnen, kamen aus ärmlichen Verhältnissen und haben sich 1939/40 im Zuge der sogenannten „Südtirol-Option“ für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden. 1952 kehrten sie nach Südtirol zurück. Anna und Rosa sind die beiden Großmütter der Wiener Historikerin Elisabeth Malleier, die...

Diversity – Machtkritik – Ökonomisierung

Die gesellschafts- und herrschaftskritische Ausrichtung von Diversity-Diskursen stärker in den Blick zu nehmen war erklärtes Ziel der Herausgeber_innen dieses Sammelbandes. Gelungen ist dies im ersten Teil des Buches. Hier werden unterschiedliche Differenzkonstruktionen normativitäts- und binaritätskritisch und unter Einbeziehung ihrer historischen Kontextualisierung behandelt. Die Autor_innen legen in ihren Darstellungen der Herstellungs-...

Queere Leerstelle Mutterschaft?

Wie kaum ein anderes ist das Feld von Mutterschaft als konkreter Fähigkeit und Tätigkeit sowie von Mütterlichkeit als komplexer Chiffre gesellschaftlich umstritten. Der Sammelband stellt eingangs zweierlei fest: Zum einen sind Mutterschaft und Mütterlichkeit insbesondere im deutschsprachigen Feminismus traditionell keine ausgeprägten Analysefelder, zum anderen bleiben sie auch in der Queertheorie...