Das Porträt
Svea zieht mit ihrem neugeborenen Kind in das alte Haus, das den Eltern ihres Freundes gehört hatte. Der ist beruflich unterwegs und sie allein mit dem Kind. Der Sommer ist heiß, sie schläft, wenn das Baby schläft, oder trägt es stundenlang herum. Sonst kümmert sie sich um das Nötigste. Noch unsicher und ein wenig fehl am Platz in der neuen Rolle als Mutter, die sie zuvor nicht für sich in Betracht gezogen hatte. Nach und nach lernt sie ein paar Menschen aus der Nachbarschaft kennen. Als sie beginnt, im Haus etwas aufzuräumen und zu renovieren, findet sie ein altes Familienporträt mit Vater, Mutter, Kind. Sie beginnt nachzuforschen über die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner*innen, doch irgendwie passen die Fakten nicht zu dem Bild. Die junge deutsche Autorin Ada Dorian, die vor zwei Jahren für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert war, legt mit „Schlick“ nun ihren zweiten Roman vor. Angenehm zu lesen vermittelt das Buch sehr gut Sveas Stimmung und Identitätssuche im Kontrast zur Gesellschaft vor 100 Jahren und heute. Empfehlenswert.? ESt
Ada Dorian: Schlick. 262 Seiten. Ullstein, Berlin 2017 EUR 18,50