Fleisch – schmecken bis es schmerzt

Anna und Max, beide Mitte 40, kennen sind seit ihrer Schulzeit und sind Jahre später ein Paar geworden und geblieben, aus Gewohnheit und Bequemlichkeit. Anna überlegt eine Schönheits‑operation und träumt von Lilly. Lilly, 20 Jahre jünger, jobbt als Kellnerin und wohnt mit Alex und Sue in einer heruntergekommenen Wohngemeinschaft. Nebenbei kümmert sie sich um ihren auffällig gewordenen jüngeren Bruder Jonas. Weitere Nebencharaktere sind ein schwuler Freund, vegane Punks, eine vermisste Ratte, ein bekannter Schau‑ spieler, eine auf Facebook berühmte Pensionistin und einige mehr. Nach der Trennung von Anna und Max kommt Dynamik in die Geschichte: Anna möchte Lilly endlich kennenlernen und Max verliebt sich in Sue, die eigentlich lesbisch ist und nur für Geld mit ihm schläft. Es entsteht ein munteres Durcheinander an Erwartungen, Enttäuschungen, Träumen, Phantasien, schnellem Sex und Nervenzusammenbrüchen.

Simone Meier gelingt ein amüsantes Buch, das zwischenzeitlich ein wenig klischeehaft daherkommt, aber alles in allem die Perspek‑ tive einer Frau aufzeigt, die, mit ihrem Körper hadernd, dann doch mutig einen neuen Weg einschlägt. Birgit Holzer

Simone Meier: Fleisch. 256 Seiten,Kein & Aber, Zürich-Berlin 2017 EUR 22,60