„Ich wünschte *name* wäre nicht mitgekommen“

Fünf Tage in New York war für mich der ausschlaggebende Satz meines Interesses an dieser Graphic Novel. Und zwar hat mich die Dauer bzw. die Kürze, lediglich fünf Tage eine so große Stadt zu bereisen verblüfft. Aber natürlich handelt es sich um eine Jugend-Romanze und daher um drei sehr junge Protagonist_innen und dann ist eine Fünf-Tage-Reise wieder passend.

Die Story ist simpel. Zwei Freund_innen wollen das langersehnte, tolle, angehimmelte New York besuchen. Eine Studienkollegin hat sich der Reise angeschlossen, was für etwas Spannung zwischen den Beziehungen führt. Mit collagierten Details der klassisch touristischen Aktivitäten wie „Shoppen, Schauen und Essen“ kann Mensch sich in das Urlaubsfeeling hineinfühlen, ohne dabei die Couch zu verlassen. Die Gespräche der Protagonist_innen sind sowohl unterhaltsam als auch überraschend. Denn das Spannende an ihrer Dynamik ist: Es fühlt sich so familiär an. Bei einer gemeinsamen Reise findet Mensch erst richtig heraus, wer die Menschen wirklich sind, die Mensch vielleicht als ‚Freunde‘ bezeichnet. So kurz und intensiv, wie ihre Reise fühlt sich auch das Lesen beziehungsweise Schauen an. Leichte Unterhaltung für einen Nachmittag, wenn Mensch etwas Fernweh und Lust auf Drama hat.

Ekaterina Levtonova

Mariko Tamaki, Jillian Tamaki: Roaming. Fünf Tage in New York. Aus dem Engl. von Matthias Wieland. 446 Seiten, Reprodukt, Berlin 2023 EUR 29,00