„Ohne Punkt und Komma“ 

Keine leichte Kost: Der vielfach ausgezeichnete Debütroman von Eimaer McBride in der gleichwohl gelobten Übersetzung überzeugt durch eine einzigartige Sprache. Doch nicht nur die eigenwillige, staccatoartige Sprache, sondern vor allem auch der Inhalt, die Erinnerungen und die Geschichten einer jungen Frau, die in einer irischen Kleinstadt aufwächst, gezeichnet vom strengen Katholizismus der Mutter, von der Krankheit des Bruders und von (der sexualisierten) Gewalt, machen dieses Buch empfehlenswert. Anfangs fordern die verworrenen, eigenwilligen Sätze ohne Komma etwas Konzentration der Leser_in – jedoch lässt diese sich auf den Text ein, wird es irgendwie flüssiger: „Und wir reisen. Große Welten in unseren Köpfen wie Interrail von hier nach da. […] Wir kennen die Welt nicht wollen aber und wollen und ums Haar würde ich wegfliegen wenn ich könnte.“  Marlene Haider

Eimear McBride: Das Mädchen ein halbfertiges Ding. Roman. Aus dem Englischen von Miriam Mandelkow. 253 Seiten, Schöffling & Co, Frankfurt/M. 2015
EUR  22,60