Verschlagwortet: Familie

Den Schmerz im Familienkörper finden

Im Debütroman Familienkörper beschäftigt sich Michèle Yves Pauty mit familiären Beziehungen, Krankheit und Körperlichkeit. Dabei wird die Erfahrungswelt des literarischen Ich, dessen Aufwachsen im Tirol der 1980er Jahre den Rahmen des Romans bildet, überzeugend beschrieben. In einer klaren Sprache wechselt Pauty in kurzen Absätzen zwischen der Perspektive des Ich und...

Bewegte österreichische Familiengeschichte

Zwei Bauernhöfe hoch oben an einem Berg in Österreich bilden den Kosmos, in den Gabi Kreslehner ihre Leser:innen mit Wer wir geworden sind tief eintauchen lässt. Schicksalsschläge und die Wirren von zwei Weltkriegen führen dazu, dass es vor allem Frauen sind, die hier alles zusammenhalten, die Familien ebenso wie die...

Eine einfache Geschichte

Das Leben der pensionierten Altenpflegerin Rosa ist überschaubar: Frühstückskaffee und Zigarette auf dem Balkon mit Blick auf den See und die Berge, dann eine Runde mit dem Hund, am Abend regelmäßige Besuche von Fred, ihrem verheirateten Liebhaber. Als dieser unerwartet stirbt, hinterlässt er ihr einen Campingbus und den Wunsch nach...

Im Jahr der Schlange

Lai wächst in einem Arbeiterviertel in Peking der 1970er Jahre auf. Mit ihrem kleinen Bruder kann sie wenig anfangen, ihr Vater ist depressiv und ihr gegenüber distanziert, ihre Mutter ist zumeist übergriffig und lästig. Einzig zu ihrer Großmutter Po Po gelingt es ihr, eine innige Beziehung aufzubauen. Ihr schulischer Erfolg...

Radikaler Konstruktivismus

Katie Kitamura versteht auch in ihrem neuen Roman literarisch mit Irritationen zu spielen. Die 49-jährige Ich-Erzählerin, die als Schauspielerin arbeitet, begegnet bei einer Theaterprobe Xavier, einem jungen Mann, der behauptet, ihr Sohn zu sein. Bei einer Verabredung mit ihm in einem Restaurant taucht plötzlich ihr Ehemann Tomas auf. Allerdings vermeidet...

Zerbrechende Familienbanden

Das Romandebüt Zu wenig vom Guten nimmt uns mit in eine ungarische Familie in der Schweiz, die versucht, dort ihren Platz zu finden. Die Ich-Erzählerin ist die jüngere von zwei Schwestern, die sich im Laufe der Zeit immer mehr voneinander entfremden. Der Opa ist bis zu seinem Tod eine wichtige...

Der etwas andere Krimi

Schuldgefühle wechseln mit Hitzewallungen, schlechtes Gewissen mit Selbstschutz, schlaflose Nächte mit Drogendealern, die sie zum Verkauf von Drogen zwingen. Liv ist dreifache Mutter und Küchenplanerin und stolpert in ihr zweites Abenteuer in der Menopause. Der arbeitslose Mann und die drei pubertierenden Kinder sind vom Einkommen der Küchenplanerin abhängig. Liv tut...

Puzzleteile einer nach Freiheit Suchenden

Die bekannte deutsche Schauspielerin Caroline Peters hat einen autofiktionalen Roman über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Mutter Hanna geschrieben. Während und nach der Beerdigung ihres Vaters Bow versucht die Ich-Erzählerin, sich ihrer bereits einige Jahre zuvor verstorbenen Mutter durch Erinnerungen anzunähern. In bruchstückhaften Geschichten ohne verlässliche Zeitleiste rekonstruiert sie Auszüge...

Ein Haushalt – unterschiedliche Leben

In „Halbe Leben“ erzählt Susanne Gregor von einer Zweckwohngemeinschaft aus dem Blickwinkel von drei Frauen: dem der beruflich erfolgreichen Architektin Klara, die mit ihrem Mann und ihrer Tochter Ada in einem Haus in Oberösterreich wohnt; aus dem ihrer Mutter Irene, die nach einem Schlaganfall bei ihnen einzieht und Unterstützung benötigt...

Zwischenwelten

Isor ist ein wildes Kind. Sie tobt, ist wütend und reißt oft aus. Nicht selten bringt sie ihre Eltern zur Verzweiflung. Dennoch verfügt Isor über einige erstaunliche Talente, so kann sie etwa auf lautmalerische Art fremde Sprachen imitieren. Die Mutter erkennt die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Kindes. Sie weiß, dass Isor...