Selbstfürsorge versus Traumata
bell hooks identifiziert kollektive Traumata Schwarzer Frauen, um eine praktische Anleitung zur Selbsthilfe und Selbstheilung zu geben, in der Empowerment und Schwesterlichkeit eine zentrale Rolle spielen. Sie richtet einen lauten Appell an ihre Leserinnen, um ein neues Schwarzes Bewusstsein zu schaffen und leistet damit politischen Widerstand über ethnische Grenzen hinweg. hooks schafft emotionale Nähe und Authentizität bei der Leserin und deckt dabei den tiefen traumatischen Schmerz Schwarzer Frauen als ihren eigenen in einer Dominanzkultur auf. Dabei wird kollektives Schwarzes Leiden thematisiert, dem das Krebsgeschwür Hass zugrunde liegt. Ohne dabei die Kritik an weißen Massenmedien auszusparen, spendet sie Trost und fordert gleichzeitig heraus, um aus der Passivität des Leidens herauszuführen. Eine sehr empfehlenswerte Selbsthilfeliteratur, mit der sich jede Form von Trauma bearbeiten lässt. Die Geschichten Schwarzer Frauen werden dabei zur eigenen Geschichte und schaffen Einblicke in Schwarze Lebenswelten, um der jeweils eigenen Opferrolle zu entkommen. Eine sehr konkrete Anleitung zur Selbsthilfe.
Renate Reisinger
bell hooks: Selbstfürsorge. Aus dem Engl. von Helene Albers. 197 Seiten, Unrast, Münster 2025 EUR 18,00