Wölfinnen und andere wilde Gefährten

Tief in den verschneiten Wäldern Russlands lebt, zur Zeit der russischen Zaren, Feo mit ihrer Mutter. Diese hat einen ganz besonderen Beruf: Sie ist „Wildwolferin“. Die Tätigkeit hat nichts mit Zirkusdressur zu tun. Vielmehr erklärt sie sich aus dem Umstand, dass man am Zarenhof eine Vorliebe für besonders schöne und gefährliche Tiere hat: also ist es hoch angesehen und en vogue, sich mit einem Wolf zu schmücken, der wie ein Hund erzogen sein soll. Dazu werden junge Wölfe gefangen und zu zähmen versucht. Oft allerdings funktioniert das nicht, daher schicken die Herrschaften ihre Wölfe zu Feos Mutter, die diese wieder auswildert. Doch nicht nur Feos Mutter beherrscht den Umgang mit diesen freiheitsliebenden Tieren, auch sie selbst versteht viel von deren Wesen. Als eines Tages zaristische Soldaten auftauchen und anordnen, diese Wölfe in Zukunft umzubringen weil sie Jagdwild töten, beginnt eine aufre­gende Zeit des Widerstands gegen Autorität und Lebensverachtung. Feos Mutter wird verhaftet, doch Feo lässt sich nicht einschüchtern und macht sich mit den Wölfen auf den Weg nach Sankt Petersburg, um sie zu befreien. Im Lauf des Abenteuers kommen weitere Kinder hinzu, Ermutigung und Unterstützung werden getauscht. Fesselnd und kenntnisreich beschreibt die Autorin die Härten des russischen Winters, die Magie nonverbaler Kommunikation zwischen Tieren und Menschen, Angst, Mut und unbeugsame Freiheitsliebe.

Susa

Katherine Rundell: Feo und die Wölfe. Aus dem Engl. von Henning Ahrens. 240 Seiten, Carlsen, Hamburg 2017 EUR 14,99 ab 12 J.