500 Seiten Karin Gottschall zu Ehren
Um das Werk und Wirken von Karin Gottschall – Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Geschlechterverhältnisse an der Universität Bremen – zu würdigen, hat sich eine Reihe von prominenten Mitstreiterinnen zusammengeschlossen, um einen umfangreichen Band zur Geschlechterungleichheit herauszugeben. Anlass ist die Emeritierung der Geehrten. Ute Klammer, Silke Bothfeld oder Birgit Sauer – um nur einige im feministischen Diskurs bekannte Persönlichkeiten zu nennen – haben spannende Artikel beigetragen, die immer wieder in Bezug zu Gottschalls Arbeiten stehen. Im Themenfeld Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, Wohlfahrtsstaat, Familienkonstellationen und Geschlechterkonstruktion werden unterschiedliche Sichtweisen von insgesamt 32 Autorinnen vorwiegend aus Deutschland eingebracht. Da aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung ebenso ausgespart werden wie queer-feministische Zugänge, empfiehlt sich dieser Band vor allem als eine Nachlese ursprünglicher Kernthemen wissenschaftlicher Auseinandersetzung in der Geschlechtersoziologie. Die einzelnen Artikel können dabei als Grundlage für unterschiedliche Themen gelesen werden – etwa Entgelt und Arbeitsbewertung, Bildungsinklusion, Frauen in Führungspositionen, familiale Care-Arbeit. Die einzelnen Aufsätze bieten einen umfassenden Überblick über grundlegende Positionen und Theoriebildungen.
Nadja Bergmann
Geschlechterungleichheiten in Arbeit, Wohlfahrtsstaat und Familie. Hg. von Simone Scherger, Ruth Abramowski, Irene Dingeldey, Anna Hokema und Andrea Schäfer. 484 Seiten, Campus, Frankfurt/M. 2021 EUR 49,40