Von alten Frauen und geheimen Welten

Am Ende des Buches erwähnt Atwood in ihrer Danksagung, dass Erzählungen zwar fiktiv sind, aber Märchen und Wunder heraufbeschwören. Und so ist es auch. Gleich von der ersten Erzählung an tauchen die LeserInnen ein in eine Welt mit mystischen Anklängen, umrahmt von einem außergewöhnlich starken Eissturm, der gerade über die USA fegt. Besonders schön ist, wenn die ersten drei Erzählungen beim Lesen langsam ihren Zusammenhang offenbaren. Atwood erzählt von alten Frauen, die ihre Männer verloren haben, aber auch von jüngeren Frauen, die ihre Männer – man könnte es wohl so sagen – auch irgendwie verloren haben. In dem Buch treffen Einsamkeit auf kriminelles Verhalten, Zombiefilme auf vorgebliche Ungeheuer, und eine gerettete Hündin kommt auch vor. Atwood at her best.
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Margaret Atwood: Die steinerne Matratze. Neun Erzählungen. Aus dem Engl. von Monika Baark. 304 Seiten, Berlin Verlag, Berlin 2016 EUR 22,70