Abenteuer in Patagonien

Um zu sehen, was andere nicht sehen können … muss man den Berg erklimmen – mit diesen Worten beginnt die Autorin ihr Buch und widmet es allen, die ihren eigenen Everest besteigen und danach entspannt die Aussicht genießen. Im Prolog leitet die Bergsteigerin Jayden Harris eine Expedition im Everest-Basislager in Nepal, wo sie von einer Lawine überrascht wird. Ihre Lebenspartnerin Rebecca verunglückt dabei tödlich, und sie kehrt dem Bergsteigen den Rücken. Ihre ältere Schwester Fen hält das gemeinsame Unternehmen aufrecht und nimmt weiterhin Aufträge für Expeditionen und Bergtouren weltweit an. Rhian Phillips arbeitet in einer erfolgreichen Marketingagentur in London, wo sie die Chance bekommt, eine Reality-TV-Serie mit BergsteigerInnen im argentinischen Patagonien zu produzieren. Fen verunglückt lebensgefährlich, sodass Jayden als Bergführerin bei diesem Projekt zähneknirschend einspringt. Die Geschichte dieser zwei sehr unterschiedlichen Frauen Rhian und Jayden beginnt. Aber ob sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten daraus mehr entwickelt, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist der Roman eine gute Mischung aus sportlichem Abenteuer und lesbischer Liebe. Aus feministischer Sicht ist es nur bedauerlich, diesen Lesbenroman nicht durchgehend im geschlechtergerechten Schreibstil zu lesen, was der Übersetzung aus dem Englischen geschuldet sein könnte. Dennoch ist dieser Roman, der Lust macht, den eigenen Everest zu besteigen, lesenswert.

Vero

Andrea Bramhall: Steiler Aufstieg zum Glück. Aus dem Engl. von Anne Sommerfeld. 308 Seiten, Ylva Verlag, Kriftel 2019, EUR 17,90