Beziehung in Zeiten des Weltuntergangs

Die Situation auf der Erde wird immer untragbarer, die Sonne dringt kaum durch die Wolkenschichten, das Pflanzenwachstum ist eingeschränkt und der Hunger wächst. Es sind zwei Jugendliche, an denen nun die Hoffnung der Menschheit hängt. Irma und Sam heißen sie, und sie wurden in einer grandiosen Fernsehshow ausgewählt – ein wenig erinnert das an „Die Tribute von Panem“ und die „Truman Show“. Nach jahrelanger Vorbereitung sollen die beiden mit einer Raumfähre zu einem neuen Planeten aufbrechen. Doch vorher möchte Sam noch erfahren, wieso er keine Erinnerungen an seine Kindheit hat.

Annika Scheffel verschweigt uns vieles: Was erhofft man sich von dem neuen Planeten, wie sollen lediglich zwei junge Menschen dort nicht nur überleben, sondern etwas aufbauen können? Sie konzen­triert sich in ihrem Roman auf die zwei HauptheldInnen und die Frage, wie es in Zeiten der totalen Überwachung möglich ist, eine Beziehung aufzubauen und herauszufinden, ob es noch Raum für Freiheit gibt. Ein eindringlicher Roman aus einer möglichen, wenig wünschenswerten Zukunft.

gam

Annika Scheffel: Hier ist es schön. 390 Seiten, Suhrkamp, Berlin 2018 EUR 22,70