Es brodelt

Juli 1944, Berlin. Oberstleutnant Martin Bora kommt von der Front zum Begräbnis seines Onkels und trifft dort Bekannte und seine Familie. Am nächsten Tag will er wieder abreisen, wird aber zu Gruppenführer Nebe von der Kriminalpolizei gerufen. Angstvoll blickt er dem Termin entgegen, da sich in diesen Zeiten niemand sicher sein kann, nicht augenblicklich von der Bildfläche zu verschwinden. Aber im Gegenteil, er wird beauftragt, in einer Woche den Mordfall einer mysteriösen Person zu untersuchen und aufzuklären. Der Ermordete als selbsternannter Prophet und Hellseher hat sich nicht nur Freund*innen gemacht. Er hatte zahlreiche Affären und war in den besten Kreisen gut vernetzt. Der Hauptverdächtige verlor aufgrund falscher Versprechungen des Propheten seinen Buchverlag und will Selbstmord begehen, als ihn Martin Bora in letzter Sekunde findet und ein Schuldgeständnis erhält. Doch ganz so einfach scheint die Sache nicht zu sein. Durch weiteres Herumfragen stößt er auf Verschwörungen, die einen politischen Umsturz herbeiführen sollen und somit höchst brisant und gefährlich sind, sodass er nur mehr raus aus den Untersuchungen möchte… Seit 2001 schreibt Ben Pastor fast jährlich einen Kriminalroman um Martin Bora. Die Geschichte ist spannend geschrieben, die zahlreich miteinander verknüpften Personen, wenn auch nur Männer, machen die Geschichte interessant. Die Autorin bedient sich häufig geschlechtsspezifischer Stereotype wie ‚die geschwätzigen Weiber’, und die Verwendung von Ausdrücken wie ‚Mannsweib’ ist entbehrlich.

Petra Wächter

Ben Pastor: Stürzende Feuer. Aus dem Engl. von Hella Reese. 441 Seiten, Unionsverlag, Zürich 2024 EUR 22,70