Hyde, so wie in Jekyll & Hyde

Katrina ist 18 Jahre und als fertig ausgebildete Tischlerin auf der Walz. Sie reist von Job zu Job, bis sie in einem renovie­rungsbedürftigen, geheimnisvollen Haus als Verwalterin eingestellt wird. Trotz leichtem Gepäck trägt sie schwer an ihrer Vergangenheit – in einem Feuer hat sie ihr Zuhause und ihre Familie verloren, und sie selbst wurde schwer verletzt. Ihr eigentliches Ziel ist Rache an den BrandlegerInnen, die sie so brutal aus ihrem Leben herausgerissen haben. Hyde war der Name ihres Zuhauses, ein verborgenes Haus mitten im Wald, in dem sie mit Vater und Zwillingsschwester Zoe als SelbstversorgerInnen gelebt hat, der Vater hat die Mädchen selbst unterrichtet. Nur zweimal im Jahr machten sie einen Ausflug nach Berlin, um sich mit neuen Vorräten einzudecken und um zu lernen, sich im Alltag der anderen Menschen zurechtzufinden und „normal“ zu wirken. Nach dem Brand wurde Katrinas bisheriges Weltbild über den Haufen geworfen. Aber sie hat nicht nur ausgezeichnet gelernt, wie man überlebt, sondern auch, wie man sich der eigenen Angst stellen kann. Katrina ist eine außergewöhnliche, starke junge Frau, die so ganz anders agiert als die meisten ihrer Alterskolleginnen, was sehr erfrischend ist. Antje Wagner hat einen wunderbaren Mysteryroman geschrieben, der von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung hält. Eine Empfehlung, vor allem wenn man ein leichtes Gruseln zu schätzen weiß!

gam

Antje Wagner: Hyde. Beltz & Gelberg, Weinheim 2018 EUR 18,50