Kategorie: Aktuelle Ausgabe
Dieser handliche Band der kritik & utopie-Reihe bietet eine solide Auseinandersetzung mit den Themen Arbeit, Reproduktion und Einkommen aus feministischer, politikwissenschaftlicher Perspektive, illustriert durch viele Beispiele aus den jüngsten Politikdiskursen mit Fokus auf Österreich. Vordergründig ist es ein Buch über bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) – doch tiefergehend wird die Institution ‚Arbeit’...
In dieser feministischen Ökonomiekritik erforscht die politische Philosophin Julie Govrin, wie Begehren die wirtschaftliche Wertordnung durchdringt und sich Bewertungsmuster in soziale Beziehungen und in die Selbstwahrnehmung einschreiben. Aufgeteilt in drei Kapitel führt der Streifzug durch eine Fülle von Phänomenen der Gegenwart und ihre Geschichte, um Verbindungen von Begehren und Wert...
Das Kollektiv Sodom Vienna inszeniert mittels diverser Aktionen die Utopie des Roten Wiens ab 1920 als queerfeministische und antirassistische Stadt. Gin Müller (Initiator* von Sodom Vienna) und Birgit Peter sammeln im gleichnamigen Buch historisch relevante und wissenschaftliche Texte, die Einblicke in das Rote Wien der 1920er Jahre und in queeres...
Wien als verschlagen-gemütliche Heimstätte des Antisemitismus ist der Bezugspunkt dieser Skandalöses, Skurriles, Witziges, Trauriges, Empörendes versammelnden Geschichten, Betrachtungen und Analysen, die sich – meist auf persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen beruhend – mit antisemitischen Einstellungen und (verbalen) Übergriffen in Vergangenheit und Gegenwart als Ingredienz einer österreichisch provinziellen Mentalität auseinandersetzen. Bereits 2001...
Marion Gibson geht in dreizehn Fallbeispielen der Frage nach: Was ist eine Hexe? Beginnend mit dem spätmittelalterlichen Prozess gegen Helena Scheuberin aus Innsbruck, führt sie die Leser:innen durch die verschiedenen Phasen der Hexenverfolgung bis in die Gegenwart. Besonders interessant ist dabei der biografische und erzählerische Ansatz, mit dem es Marion...
Wie sehr Einstellungen und gesellschaftliche Bilder über Generationen hinweg tradiert werden, zeigt die Autorin dieses Buches anhand des Beispiels des Frauen-/Mutterbildes vom Nationalsozialismus bis heute. Theoretisch stark an psychoanalytische Konzepte von Schuld, Scham, Schweigen und Trauma angelehnt, erforscht sie anhand von generationenhomogenen, vorwiegend aus Nachkommen von Täter*innen bestehenden Gruppendiskussionen latente...
Die Psychosoziologin Barbara Couvert beschäftigt sich damit, wie stark Traumata unserer Vorfahren uns sowohl positiv als auch negativ unbewusst beeinflussen können. Bewusst werden Traumata zumeist familiär verschwiegen, da die Angst vor gesellschaftlicher Ächtung groß ist. Das Interessante ist, dass erschütternde Ereignisse eine oder mehrere Generationen später wieder aufleben können. Das...
In dem Sammelband zu Ruth Klügers (1931–2020) Leben und Werk veröffentlichen Gesa Dane, Verwalterin von Ruth Klügers Nachlass, und die Literaturwissenschaftlerin Gail K.Hart drei Jahre nach Ruth Klügers Tod vierzehn großteils literaturwissenschaftliche Texte. Die Zweisprachigkeit der Literatin und Literaturwissenschaftlerin wird über vier Beiträge in englischer Sprache vermittelt. Die Beiträge gehen...
Zuerst ein Blick! Die Neon-Schmuckfarbe am Karton des Covers (grau, unbehandelt, Understatement) brüllt uns entgegen: Hier bin ich! Marmorpapier am Buchrücken und als Vor- und Nachsatz ein Hinweis, dass wir gleich in die Geschichte des Machens eintauchen. Der Schnitt, bunt gestreift, sodass man Lust bekommt, bei Knallrot oder bei Schwarz...
Präsidentschaftswahlen, der Klimawandel und die Corona-Pandemie: Verschwörungstheorien und Fake News sind nur ein Teil der Diskussion rund um das ‚Postfaktische‘. Im Angesicht eines weltweit erstarkenden Autoritarismus stellen die Beiträge Fragen nach Wissensproduktion, -verbreitung und Festschreibung. Entstanden aus einem Forschungsprojekt der Universität Lüneburg zeigen die Autorin*innen Brennpunkte auf der Skala zwischen...