Kategorie: Aktuelle Ausgabe
Ein zentrales Moment der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist der Kommunismus. Die Komintern (1919–1943) unterstützte mit ihrem Einsatz für den Marxismus antiimperialistische und antikoloniale Kämpfe. Konferenzprotokolle der Komintern wurden von wissenschaftlicher Seite mehrfach untersucht. Die Historikerin Brigitte Studer beschäftigt sich hingegen mit der Funktionsfähigkeit und den Konfliktzonen der sozialen internationalen...
Die Historikerin Ute Frevert hat zur Geschichte der Gefühle geforscht. Gefühle haben Geschichte, sie machen Geschichte, werden umgekehrt auch von ihr gemacht und unterliegen Konjunkturen wie Normierungen. Gefühlspolitik meint „die Bereitschaft und Fähigkeit, bestimmte Gefühle für bestimmte Zwecke zu mobilisieren und einzusetzen“ – von Regierungen und Regimen ebenso wie von...
Mit ihrem neuen Buch legt Kerstin Decker eine Ideengeschichte der Menschheit verknüpft mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen – erzählt aus der Perspektive einer Hausratte – vor. Es ist erstaunlich, welchen Bogen sie dabei spannt: beginnend im Pliozän beim Ursäugetier, endend im Corona-Jahr 2020. Dazwischen erklärt sie die Entstehung der Landwirtschaft und des...
In der Droschl-Reihe Gedankenspiele über denkt Eva Menasse über den Begriff und die (politische) Anwendbarkeit von Kompromissen im Großen wie im Kleinen nach. Um es vorwegzunehmen: für Menasse sind Kompromisse notwendig und wichtig, weil nur so die Gewaltförmigkeit von Auseinandersetzungen vermieden werden kann. Zwei Begriffe sind dafür von zentraler Bedeutung:...
„Plädoyers für Gewaltlosigkeit treffen im gesamten politischen Spektrum auf Kritik.“ So beginnt Judith Butlers Text ihrer Überlegungen zum Gewalt-Begriff. Dabei geht sie davon aus, dass Gewalt von der monopolisierten Staatsgewalt und ihren kontrollierten Medien definiert wird. Es ist eine umgekehrte bzw. verschleiernde Semantik, die die demokratischen Mittel des Widerstands als...
Barbara Zibell ist profunde Theoretikerin und Aktivistin rund um Genderaspekte in der Stadt- und Regionalplanung. In ihrem aktuellen Buch geht sie der Frage nach, wie Städte, Regionen und Architektur, sprich unsere (bauliche) Umwelt, gestaltet wären, würde diese von Frauen* gestaltet werden. Theoretisches Fundament und Leitbild ist unter anderem Nancy Frasers...
Während sexistische Raps und Attitudes viel zu lange Standard waren (bzw. viel zu oft noch immer sind) und cis-männliche, heteronormative Künstler in diesem Bereich die fragwürdige Norm darstell(t)en, ergreifen seit geraumer Zeit immer mehr Künstler:innen das Mic, die sich anders definieren. Dabei geht es nicht nur um Geschlecht oder sexuelle...
Während sexistische Raps und Attitudes viel zu lange Standard waren (bzw. viel zu oft noch immer sind) und cis-männliche, heteronormative Künstler in diesem Bereich die fragwürdige Norm darstell(t)en, ergreifen seit geraumer Zeit immer mehr Künstler:innen das Mic, die sich anders definieren. Dabei geht es nicht nur um Geschlecht oder sexuelle...
Ausgehend von der Figur der weiblichen Muse als Inspirationsquelle männlichen Kunstschaffens geht die Literaturwissenschaftlerin Erdmute Sylvester-Habenicht den geschlechtsspezifischen Bedingungen weiblicher Autor:innenschaft und den Strategien der Verhinderung, Ausbeutung und Unsichtbarmachung weiblicher literarischer Produktion nach. Dabei geht es ihr hauptsächlich um den historischen Nachvollzug der Herausbildung eines männlich konnotierten Modells des Schriftstellers...
Elene Kirchners Arbeit untersucht den Figurentypus der Femme Fatale und kritisiert die Konstruktion der patriarchalischen Perspektive. Während die Figur der Femme Fatale oft nur unter den Gesichtspunkten der Stärke, der scheinbaren Emanzipation und ihrer fatalen Wirkung auf männliche Antagonisten diskutiert wird, insistiert Kirchner auf die der Figur innenwohnende Tragik, eigene Handlungsmotive und...