Manspreading & Co.

„Gender Performances – Mimikry im Feministischen und Post-Kolonialen Kontext“ von Anna Taufest wagt den Versuch, Kunst und Film mit feministischer sowie post-kolonialer Theorie zu verknüpfen. Mit dem Buch widmet sich die Autorin einerseits alltäglichem Verhalten und Performanz, wie zum Beispiel dem Manspreading – dem breitbeinigem Sitzen von Männern in der U-Bahn –, oder Vogue­ing, einer künstlerischen Performance-Art aus der Queer-Szene. Es werden verschiedene Beispiele aus Film und Kunst gebracht und mit großen Namen der feministischen Theorie wie Judith Butler und Luce Irigaray in Verbindung gesetzt und interpretiert. Der*die Leser*in stößt auf viele schon bekannte, aber auch auf ein paar neue, interessante Quellen, welche das Buch zu einem guten Nachschlagewerk machen. Unklar bleibt jedoch, um welche Frage es geht bzw. wofür und wogegen die Autorin mit ihrem Buch argumentieren möchte. Bis zum Ende hin bleibt mir ihr Standpunkt unklar, ein Eindruck, welcher auch durch die im Schlussteil angeführten Fragen verstärkt wird. Ein spannendes Thema, das aber nicht ausreichend ausgearbeitet wurde.
Tamara Stanislaw
Anna Tautfest: Gender Performances. Mimikry im Feministischen und Post-Kolonialen Kontext. 112 Seiten, Marta Press, Hamburg 2018 EUR 18,00