Menschen verlieren, Menschen gewinnen
Evita Grecos Debütroman erzählt die Geschichte von Ada. Von ihrer Mutter als Dreijährige verlassen, wächst sie bei ihrer geliebten Großmutter Teresa auf. Als diese ins Krankenhaus kommt, sieht die mittlerweile erwachsene Ada schwierigen Zeiten entgegen. Die Besuche im Krankenhaus werden zu ihrem Lebensmittelpunkt. Dort lernt sie in der Cafeteria den Vertreter Matteo und auf der Station die Krankenschwester Giulia kennen. Die Geschichten um Ada, Teresa, Matteo und Giulia beleuchtet Evita Greco aus den je unterschiedlichen Perspektiven: die träumerisch ziellose Ada, der rastlose Matteo, die sich stets für ihre Patient_innen aufopfernde Giulia, die eigentlich Ärztin werden wollte, und die eigenwillige Teresa, die mit Tanzschuhen und rotem Lippenstift etwas Farbe in den Krankenhausalltag bringt. Evita Greco verknüpft deren Geschichten immer wieder mit ganz grundsätzlichen Fragen über die Art, wie Leben gelebt und gestaltet wird, die kleinen Dinge, die wachsen und tönen, die großen Gefühle und Beziehungen. Der Roman plätschert zunächst in einem sehr einfachen Erzählton gemächlich dahin, kann dann aber mit überraschenden Wendungen aufwarten, die von Ada, Matteo und Giulia klare Entschei-dungen fordern und das Buch spannender machen, als es vielleicht zunächst erscheinen mag.
Kordula Knaus
Evita Greco: Das Geräusch der Dinge, die beginnen. Aus dem Itali. von Christiane Landgrebe. 333 Seiten, Thiele Verlag, München-Wien 2017 EUR 20,60