Punk is Queer-Feminist and deadly alive!

„I think I just witnessed an all-girl mosh pit at our show in Amsterdam. Be still my beating heart. #sleaterkinney“ Carrie Brownstein auf Twitter (19.3.2015)

Ausgehend von Lee Edelmans „No Future“ und dem „Anti-social Turn“ zeigt Maria Katharina Wiedlacks Buch „Queer-Feminist Punk. An Anti-Social History“ die aktivistischen Potentiale dieser queer-feministischen Subkultur auf. Der Fokus der Arbeit liegt auf US-amerikanischen und kanadischen Entwicklungen seit den 1980er Jahren und entwickelt in weiterer Form die Bedeutung des Musikgenres im Kontext intersektionaler Kämpfe. Die Autorin versucht dabei einen kritischen Umgang mit der Frage der Archivierung von Subkulturen zu finden, bestärkt die Leser_innen auch in die psychoanalytischen Ansätze von Todestrieb und Jouissance einzutauchen und Negativität nicht nur als nihilistische Ausformung sondern als herrschaftsverneinende, anarchistische Prägung zu verstehen. Was das Buch auszeichnet, ist das genaue Hinsehen und Eingehen auf die Bruchlinien innerhalb von Punk und queer-feministischem Punk. Bruchlinien, die entlang von Fragen der Gentrifizierung, der Homo- und Transphobie, des Rassismus und Ableismus virulent werden. Wiedlack zeigt mittels Bands wie Tribe 8, Bikini Kill, Team Dresch, Agatha und Inner Princess, welche Möglichkeiten queerer Zugehörigkeit entgegen Diskriminierungs- und Ausschlussmechanismen in dieser Form des Community-Building liegen. Rebel Girl is still the Queen of my World (frei nach Bikini Kill). Marty Huber

Maria Katharina Wiedlack: Queer-Feminist Punk. An Anti-Social History. 430 Seiten, Zaglossus, Wien 2015 EUR 19,95