Sammlung einer Pandemie

Verschiedene Blickwinkel und Erfahrungen von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Lebensrealitäten und unterschiedlichen Alters finden in der Anthologie Platz, die sich unmittelbar nach Einsetzen der Corona-Pandemie mit genau dieser beschäftigt. Texte zwischen Homeoffice und Prekariat, Langeweile und Hochrisikogruppe, Angst und Hoffnung, Kritik und Resignation, Sehnsucht nach Gewohntem und Sehnsucht nach Veränderung. Genauso vielfältig wie die Beitragenden sind auch die Themen und literarischen Herangehensweisen – Erfahrungsberichte reihen sich mitunter an Lyrik, beinahe wissenschaftliche Abhandlungen und bildnerische Beiträge. In ihrer Gesamtheit betrachtet stellt die Anthologie ein spannendes und interessantes „Zeitdokument“ dar. Was wird noch so wahrgenommen, was hat sich verändert, was ist gleichgeblieben? Ebenso zeichnet sich während der Lektüre ein gewisses „Corona-Vokabular“ ab – viele Begriffe und Begrifflichkeiten haben eine andere Bedeutung bzw. einen anderen Kontext gewonnen. Den Herausgeber*innen ist eine Sammlung der Vielfalt, die jedoch immer wieder Berührungspunkte findet, gelungen.

Andrea Knabl

Corona. Eine Anthologie. Hg. von Helga Pregesbauer und Eleonore Weber. 264 Seiten, fabrik.transit, Wien 2021 EUR 15,00