Verschlagwortet: Faschismus

Eine Standhafte

Anita Leocádia Prestes, die Tochter der Antifaschistin und Kommunistin Olga Benario, schreibt eine biografische Annäherung an ihre Mutter. Anita wurde im Frauengefängnis Barnimstraße geboren und entkam den Nazis lebend. Sie hatte das Glück, dass ihre Großmutter und ihre Tante unermüdlich für ihre Freilassung kämpften und dass eine internationale Kampagne Druck...

Ikone der Sozialdemokratie

Die Historikerin Veronika Duma hat so gut wie alles zusammen getragen, was es über Rosa Jochmann gibt. Das Ergebnis ist eine biografische Verortung aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive nach dem Ansatz biografischer Rekonstruktionsarbeit. Alles was im 20. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Barbaren, wie Gatterer es nennt, zu erleben war, hat sie erlebt,...

Fliegen

Beim Stöbern in der Wohnung ihrer verstorbenen Großmutter Freda stößt die Ich-Erzählerin, eine Wissenschafterin, auf hinterlassene Fotos, Bücher und Gegenstände. Freda, eine starke Frau, hatte es als uneheliches Kind in einem Dorf nicht leicht. Ihr Vater, hin- und hergerissen zwischen ihrer Mutter und einer anderen Frau, entschied sich gegen die...

Freiwillig in den Höllen der Nazi-Lager

Schwer vorstellbar, dass sich eine 18-Jährige begeisterte italienische Faschistin, Tochter eines Staatssekretärs der Republik von Salò, gegen den Willen ihrer Eltern im Februar 1944 nach Nazi-Deutschland aufmacht. Das Buch von Luce d‘ Eramo ist nicht leicht zu lesen wegen der Härte der behandelten Themen. Ihr gelang es gut die richtigen...

Ausgewandert

Im Rückblick auf ihre Kindheit in einer ostdeutschen Kleinstadt beschreibt die 1934 geborene Tilli ziemlich genau den Alltag in einer nicht von den Nazis begeisterten, aber aus persönlichen Gründen (ein gehörloser Bruder ist von Sterilisation bedroht) offiziell angepassten Familie. Es treten die typischen Schwierigkeiten auf: Der Vater wird seit seinen...

Überleben als U-Boot

Obwohl katholisch getauft, wird Walter, als Folge der rassistischen Ahnenforschung und Sippenhaftung, zum Juden erklärt. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Roman beginnt mit einem Abschiedsbrief, der einen Selbstmord wegen der Vorladung zur Gestapo vortäuscht. Das Buch endet auch wieder mit einem Jahre später tatsächlich verübten Suizid. Diesmal ohne Abschiedsbrief. Dazwischen...

Klavier im Keller

Eine jüdische Familie, in Wien lebend, erfährt die ersten Repressionen des Nazi-Regimes (Reichsprogromnacht) und beschließt, Lisa, die hochbegabte, mittlere Tochter, mit einem Kindertransport nach England zu schicken, später sollte die jüngere Schwester nachkommen. Die Leser*in ist sofort mitten im Geschehen. Beeindruckend wird die Reise der Kinder geschildert. Für Lisa beginnt...

Warnung!

Bekannt wurde die 1927 geborene Wienerin durch ein Video anlässlich der Bundespräsidentenwahl 2016. Sie warnt vor Rechtsradikalismus. Anlass des Buches ist laut Autorin „die Jugend zu warnen, wie zart die Demokratie ist und wie wachsam man sein muss, um sie zu erhalten“. Gertrude Pressburger hat alles erlebt, was das 20....