Von der Wut, der Zukunft im Klimawandel und queerer Liebe
Der Roman spielt in der Zukunft. Der Klimawandel ist fortgeschritten, die Erde hat sich erhitzt, die Wälder brennen regelmäßig und die Vögel sterben aus. Die fünfzehnjährige Era lebt mit ihrer Mutter alleine in einem Haus am Rande eines Waldes und dokumentiert als Hobby die aussterbenden Vogelarten. In der Schule lernt sie Maja kennen, ein Jahr älter als sie und Tochter zweier Momfluencerinnen, die ihr Aufwachsen dokumentiert und ins Internet gestellt haben. Maja und ihre Schwester Merle wollen alle Spuren ihres Aufwachsens im Internet vernichten und lassen deshalb jeden Samstag Festplatten mit den Videos ihrer Mütter im Wald explodieren. Das Ganze streamen sie live und anonym im Internet – und Era sieht zu. Bis sie sich mit Maja und Merle anfreundet und eingeladen wird, mitzumachen. Trotz ihrer Gegensätze entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen Era und Maja – bis zu einem Brand, der mehr als nur einen Wald auslöscht. Das Buch ist in klarem, schnörkellosem Stil geschrieben. Von den nostalgischen Erinnerungen an unsere Zeit über die Auswirkungen des Klimawandels bis hin zu genauen Überlegungen, wie das Internet der Zukunft aussehen könnte und die Gesellschaft zusammenleben wird, liefert das Buch eine spannende Vorstellung der Zukunft, die gar nicht weit hergeholt scheint.
Nina
Fiona Sironic: Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft. 205 Seiten, Ecco, Hamburg 2025 EUR 24,50