Weiblich/Sexualität/Identitäten
Im Gegensatz zu Zeiten Freuds („Was will das Weib“) fragen wir heute nicht nur nach dem Begehren und der Sexualität, sondern auch nach der Beschaffenheit der Identität, der Sozialisation, der Bedeutung des realen und fantasierten Körpers. Wichtig geworden sind auch die interaktionellen Einschreibungen der frühen Kindheit und die Auswirkungen realer Traumata. Die fünf Aufsätze sind ein wichtiger Beitrag zum theoretischen Diskurs, in dessen Zentrum der Körper in seiner konkreten Materialität steht. Der Körper kommt im theoretischen Diskurs quasi zurück, nachdem er durch postmoderne Vorstellungen aufgelöst wurde. Es geht um die Wechselwirkungen zwischen körperlicher Materialität, dem subjektiven Erleben dieser Materialität und der damit verbundenen Phantasietätigkeit, eingebettet in die Bedingungen der sozio-kulturellen Welt. Dies ermöglicht eine komplexe Perspektive auf ‚Geschlecht’, ‚Gender’, ‚Sexualität’, ‚Begehren’ und Patriarchat. Dieser Band ist für alle interessant, die sich in theoretischer Weise mit der Psychoanalyse beschäftigen wollen.
Susanne Schweiger
Psychoanalyse im Widerspruch: Weiblichkeiten. 32. Jahrgang, Band 64, 2020, Heft 2. Hg. von Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg Mannheim (IPP) und Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie (HIT). 134 Seiten, Psychosozial Verlag, Gießen 2020 EUR 19,99