Wo ist Poppy?
Ein Vorzeigeehepaar betreibt einen Blog über seine zweijährige Tochter Poppy. Die Idylle ist perfekt, das Kind der vermeintliche Traum jeder Eltern, blauäugig mit blonden Locken und großen Augen und unwiderstehlich süß. Plötzlich verschwindet Poppy. Der Fall erinnert an eine andere Kindesentführung, bei der das Kind nach zwölf Stunden unbeschadet wieder aufgetaucht ist, nicht jedoch Poppy. Doch bald stellt sich heraus, dass die gezeigten Bilder sehr inszeniert sind und das Paar vom Sponsoring der gezeigten Produkte lebt. Als auch klar wird, dass niemand etwas von der Vergangenheit der Mutter vor der Heirat weiß, wird der Fall noch mysteriöser. Die Ermittlerin, die aufgrund psychischer Probleme gar nicht arbeiten darf, entdeckt schließlich die dunklen Geheimnisse der Mutter und die unschönen Beziehungen in der eingeheirateten Familie. Und schön langsam lassen sich die zahlreichen Puzzlesteine zusammenfügen. Der Debütroman der Autorin ist kurzweilig geschrieben und überrascht mit seinem Ende. Plötzlich scheint jedeR etwas verbergen zu wollen und zu intrigieren, wodurch sich die Spannung nochmals erhöht. Ein sehr gelungenes Buch, eine Leseempfehlung an alle, die es lieben, ein Buch zu verschlingen.
Petra Wächter
Christine Getz: Poppy. Aus dem Norweg. von Günther Frauenlob. 424 Seiten, Ullstein, Berlin 2022 EUR 16,00