Zweimal sterben
Petra Ivanovs zweiter Band der Kryo-Trilogie geht nahtlos weiter mit Julia Sanders‘ Suche nach ihrem vermissten Sohn, dem Chirurgen Michael Wild. Julia reist nach Moskau, zum ersten Mal seit 28 Jahren. Es ist eine gefährliche Reise, denn damals wurde ihr ein Mord vorgeworfen, den sie nicht begangen hatte. Aber nun ist sie nicht nur wild entschlossen, Michael wiederzufinden, sondern auch aufzuklären, was damals wirklich mit ihrer großen Liebe Andrey passiert ist. Währenddessen ist Michael immer noch in den Fängen des russischen Oligarchen Pawel Stanislawowitsch Danilow, der eine Firma betreibt, um zahlungswillige frisch Verstorbene zu kryokonservieren. Und er lässt daran forschen, ihre Gehirne zu digitalisieren. Man fragt sich, warum Michael nicht flieht, sobald er Gelegenheit dazu erhält. Aber Pawel hat Informationen, die für Michael sehr wichtig sind – eine Diagnose und eine Therapie der unbekannten Krankheit, unter der Michael leidet, und die ihm seinen Beruf zunehmend verunmöglicht, und zu seinem biologischen Vater. Und es ist auch die Kryokonservierung, die Michael zunehmend fasziniert – samt der russischen Laborkollegin. Spannend geschrieben wie auch der erste Band, macht das Buch Lust auf den dritten.
Gabriele Mraz
Petra Ivanov: Kryo. Die Versuchung. 318 Seiten, Unionsverlag, Zürich 2024 EUR 20,00