Autor: m l

Die Kehrseite der modernen Kommunikation

„Wer als Frau keine Männer datet, ahnt ja überhaupt nicht, wie kompliziert deren Leben sein kann.“ schreiben Katja Berlin und Anika Decker. Aber nicht nur auf Tinder, auch im E-Mail-Posteingang am Arbeitsplatz oder im Whats-App-Chat mit dem langjährigen Partner werden Frauen* mit den absurdesten Nachrichten von Männern konfrontiert. In ihrem...

Aufruf an Verbündete im Westen

Auf den Straßen von Minsk treffen sich jeden Sonntag Demonstrierende – sie protestieren gegen die Fälschungen des Wahlergebnisses. Lukaschenko und sein Machtapparat scheuen weder vor offensichtlichen Einschüchterungen noch vor Gewalttaten zurück. Die Lyrikerin Julia Cimafiejeva beschreibt in ihrem Minsk Tagebuch das Leben zwischen Hoffnung und Angst, zwischen Strategie und Alltag....

Hau ab Sascha, und nimm dein Patriarchat mit

„Die Revolution hat ein weibliches Gesicht“ handelt von der nicht ausgestandenen politischen Krise in Belarus unter der Regierung Alexander Lukaschenkos. Die Rolle der Frauen in der zeitnahen revolutionären Bewegung und der darauffolgenden hoffnungsvollen Veränderungen werden detailliert wiedergegeben. Die Autorin Olga Shparaga ist selbst eine der Akteurinnen und deckt mit diesem...

Die Zumutung des Todes

Geschrieben in einem dynamischen Sprachrhythmus, als wäre die adressierte Mutter anwesend, als beeile sich die Tochter, rechtzeitig ihr Lob und ihre Klagen an die Frau zu bringen. Die Ungeheuerlichkeit des Todes der eigenen Mutter spiegelt sich in diesem verzweifelten Festhalten an den vielen Gesprächen, die stattgefunden haben und den vielen,...

Auf ein Neues durchgeplant!

Für das Jahr 2022 möchten wir an dieser Stelle wieder eine Auswahl aus einer in den letzten Jahren anschaulich gestiegenen Menge an feministischen Wand- und Taschenkalendern vorstellen. Kluge Frauen, die unsere Welt bewegten, begleiten uns mit den drei Kalendern aus der ArsEdition durchs kommende Jahr: Der etwa A6 große (vielleicht...

Autobiografie – Bastard der Literatur

Doch gerade eine Form von Autobiografie ist der Roman „Die Fremde“ von Claudia Durastani. Anhand ihrer Familiengeschichte macht sie das Fremdsein in seinen vielen Facetten greifbar, denn ihre Eltern sind gehörlos und wandern von Italien nach New York aus, um schließlich doch wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren. Sie beschreibt...

Kollision von Traumzeit und Wissenschaft

Ausgangspunkt dieses schmalen autobiografischen Textes ist die dramatische Konfrontation einer jungen französischen Anthropologin, Nastassja Martin selbst, mit einem Bären im russischen Kamtschatka. Martin, die dabei schwer am Kopf verletzt wird, wehrt sich und überlebt. Der Text beschreibt soziologisch brillant die Umstände der medizinischen Versorgung in Russland und Frankreich und schildert...

Du bist okay!

Lisa Boloys ist ein wunderbar empathievolles Buch mit Portraits von Eltern, wie sie die sexuelle Identität ihrer Kinder zu verstehen gelernt haben, gelungen. Menschen als Eltern aus den verschiedensten sozialen Kontexten erhalten eine subjektive Stimme. Sie denken darüber nach, wie sie es erlebt haben, nachdem sich ihr Kind von einem...

Vom Chez Romy Haag nach Bayreuth

In der Autobiografie von Nora Eckert schildert sie ihren Weg der Selbstfindung als trans*Frau im Westberlin der 70er Jahre. Als junger Mann flüchtete sie sich auf diese Insel der Seeligen, um dem Wehrdienst zu entgehen, landete im Nachtleben und arbeitete im damals bekanntesten Travestieclub Europas, um dann zu einem fast...

Die Lebensreise einer Selbstauslöserin

Sie steht in einem weißen Baukasten. Klick. Klick. Bild für Bild rücken die Wandelemente näher, verengen den Raum, bedrängen die Frau. Drücken sie nieder – bis sie verschwindet. Mit der Fotoserie „Die weiße Zelle“ machte die Künstlerin Margot Pilz in den 80ern nicht nur ihren inneren Zustand augenscheinlich. Sie spiegelte...