Ein Film mit Happy-End?
Film ist ihr Leben, war es immer schon. Gerade fühlt sich die Ich-Erzählerin dieser Geschichte aber selbst wie im falschen Film: Ihr Mann nimmt sich eine unangekündigte Auszeit von der Beziehung und zieht für zehn Tage aus dem gemeinsamen Haus aus. Während dieser zehn Tage im Februar dreht sich in Berlin für Filmbegeisterte alles um die Berlinale, auch für die Frau, die namenlos bleibt. Auch die berühmte Regiss EURin Jane Campion weilt während des Festivals in der Stadt. Dieser ist sie schon einige Male in ihrem Leben begegnet, immer lenkten diese Begegnungen ihr Leben in neue Bahnen. So hofft die Protagonistin, dass ein erneutes Zusammentreffen mit der Regiss EURin auch diesmal ihrem Leben eine entscheidende Wendung geben wird.
In ihrem möglicherweise teilweise autobiografischen Roman spielt die Autorin mit Schein und Wirklichkeit. Es geht um Begegnungen und Betrachtungen über Freundschaft, Liebe und Film, die sie manchmal witzig, frech und empfindsam, manchmal aber auch allzu klischeehaft beschreibt. Eine Empfehlung für filmbegeisterte Frauen mittleren Alters, die mit der Autorin einen Blick hinter die Fassade eines bürgerlichen Lebens werfen wollen. Eva S. Götz
Heike-Melba Fendel: Zehn Tage im Februar. 205 Seiten, aufbau Verlag, Berlin 2017 EUR 18,50