Ein Podcast über ein Geisterschiff

Anna McDonald, Mutter zweier Mädchen, verheiratet mit dem Anwalt Hamish, lebt in Glasgow. Dieser von ihr sorgsam gewählte Alltag dient jedoch nur der Unsichtbarmachung, denn Anna ist gar nicht Anna. Neben ihren Töchtern sind es True-Crime-Podcasts, die Anna das Leben hinter ihrer Schutzfassade erträglich machen. Und gerade eben hat sie sich ein neues Podcast besorgt, „Der Tod und die Dana“. Nur leider stellt sich die erwartete Entspannung nicht ein, denn der Podcast berichtet über den mysteriösen und ungeklärten Mord an einem Bekannten aus Annas früherem Leben, Leon, und dessen Kindern auf Leons Schiff „Dana“. Ein Schock allein reicht aber nicht, am selben Tag eröffnet ihr Hamish, dass er sie mit ihrer besten Freundin Estelle verlassen wird. Geschockt begibt sich Anna gemeinsam mit Estelles sitzengelassenem Mann, dem Musikstar Fin, auf eine Flucht, die zugleich der Versuch einer Befreiung von ihrer Vergangenheit ist. Fin, der im Unterschied zu Anna das Rampenlicht sucht, betreibt einen eigenen Blog, auf dem er seine Essstörung öffentlich abhandelt. Diesen Blog nützt er, um einen eigenen Podcast mit ihren alternativen Ermittlungen zu starten, und schnell sind mehrere 100.000 HörerInnen (fast) live dabei. Denise Mina hat einen packenden Thriller vorgelegt, der die Extreme Verstecken versus Leben in der totalen Öffentlichkeit gekonnt ausreizt, und auch feministisch wichtige Themen wie Opferschutz bei sexueller Gewalt kritisch aufgreift. Große Empfehlung!
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Denise Mina: Klare Sache. Aus dem Engl. von Zoë Beck. 346 Seiten,
Ariadne im Argument Verlag, Hamburg 2019 EUR 21,60

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