Die Diskurse der Frauenbewegung und der Gender-Studies mit ihren hochdifferenzierten Theorien des Doing Gender, ihren sozialkonstruktivistischen Modellen und dekonstruktivistischen Perspektiven haben in der psychotherapeutischen Theoriebildung bis jetzt keinen Niederschlag gefunden – auch und gerade in der theoretischen Konzeption und Praxis der systemischen Psychotherapie. Grubner greift nun endlich diese Schwachstelle auf...
Wie können Voraussetzungen für eine „gerechte“ Inter*Beratung geschaffen werden und wie steht es um diesbezügliche Angebote im deutschsprachigen Raum? Diesen Fragen widmet sich Manuela Tillmanns in ihrem Buch und gibt dabei vor allem für Menschen, die sich neu mit der Thematik beschäftigen Anregungen und Informationen zum aktuellen Stand. Somit liegt...
„Obwohl ich zwei Jahre lang in Therapie war und dachte, dass ich meine Missbrauchsprobleme bewältigt hätte, suchten mich die alten Geschichten zum Teil wieder heim, als wir uns im Vorbereitungskurs den Geburtsfilm ansahen.“ (S. 186). Für jede Missbrauchsüberlebende können sich Schwangerschaft und Geburt als überwältigende Herausforderung erweisen. Wie die Schwangere...
Die Psychoanalytikerin Alcira Mariam Alizade erkundet behutsam und mit anschaulichen Fallgeschichten und Traumschilderungen die Welt weiblicher Sinnlichkeit und Sexualität. Sie kritisiert Freuds Konzeptualisierung der psychosexuellen Entwicklung der Frau am männlichen Modell und bietet alternative Erklärungen zum Phallozentrismus. An Didier Anzieus Begriff des „Haut-Ichs“ ansetzend arbeitet sich die Autorin durch Schichten...
Die Philosophin Luisa Muraro, bekannt durch „Die symbolische Ordnung der Mutter“ (Neuauflage 2006), lehrte an der Universität Verona und gründete gemeinsam mit anderen Frauen den Mailänder Frauenbuchladen und die Philosophinnengruppe Diotima. Daraus entstanden aufregende Publikationen wie u.a.: „Wie weibliche Freiheit entsteht“ oder „Macht und Politik sind nicht dasselbe“. In der...
Im Jahr 2007 gelangte das umfangreiche fotografische Werk von Vivian Maier (1926-2009) an die Öffentlichkeit. Rund 150.000 Fotos, mehrheitlich Negative, fanden sich in Lagerräumen inmitten von ihrem Hab und Gut. In der Bronx geboren, entwickelte sich die ihr Leben lang als Kindermädchen beschäftigte Vivian Maier zu einer leidenschaftlichen Fotografin. Mit...
Paula Modersohn-Becker wurde nur 31 Jahre alt. Sie war zu Lebzeiten keine Berühmtheit, die fehlende Anerkennung schien ihrem Selbstbewusstsein als Malerin aber keinen Abbruch zu tun – möchte mensch angesichts des überbordenden Werks (ca. 750 Gemälde und 1000 Zeichnungen), das sie hinterlassen hat, meinen. 1889 wurde dort, wo sich heute...
Bürgerliche Berufe und Prolo-Vorstädte, stolz, vernarrt oder einfach pragmatisch. Inszenierte Farbporträts, die wenig aus dem Leben der Frauen erzählen. Sie sind „random“, irgendwelche Frauen, anders gesagt: jede könnte eine Waffe tragen. Shelley Calton fotografiert texanische Frauen mit Schusswaffen. Puh, könnte mensch sagen, was ist denn daran feministisch? Eine Frau, die...
„I think I just witnessed an all-girl mosh pit at our show in Amsterdam. Be still my beating heart. #sleaterkinney“ Carrie Brownstein auf Twitter (19.3.2015) Ausgehend von Lee Edelmans „No Future“ und dem „Anti-social Turn“ zeigt Maria Katharina Wiedlacks Buch „Queer-Feminist Punk. An Anti-Social History“ die aktivistischen Potentiale dieser queer-feministischen...
Beate Hochholdinger-Reiterer geht in diesem Buch jenen geschlechtlichen Codierungen nach, die sich in der „Erfindung“ der Schauspielkunst als Kunst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts manifestieren. Dabei möchte sie insbesondere die Widersprüche und Brüche herausarbeiten, die sich im Zuge der Umstrukturierungen des Theaters gerade an Männlichkeits- oder Weiblichkeitszuschreibungen zeigen...