Kategorie: Wissenschaft & Sachbuch

Fortpflanzung feministisch gedacht

Die gegenwärtige Entwicklung neuer Reproduktionstechnolo­gien erfolgt in einer Geschwindigkeit, mit der die einhergehenden rechtlichen und ethischen Fragestellungen oft nicht mithalten können. Für viele Praktiken fehlen sowohl präzise Begrifflichkeiten als auch emanzipatorische politische Standpunkte. Antje Schrupp nähert sich in diesem schmalen Bändchen den heiklen Fragen der Fortpflanzung im 21. Jahrhundert an....

Ungehorsam verschenken

Sara Ahmed beschreibt in ihrem beein­druckenden Buch das Wirken und Verinnerlichen der Unterscheidung von und der Beziehung zwischen Wille und Eigenwilligkeit. Der Wille ist vor allem das Wollen der Tugendhaften und auch, diese Tugendhaftigkeit ver-breiten zu wollen, während das Zuschreiben von Eigenwilligkeit als Herabwürdigung gegen Subjekte vorgebracht wird. Der vermeintliche...

Überwinden Cyborgs die Gender-Grenzen?

Die transhumanistische Vision geht davon aus, dass die nächste Evolutionsstufe der Menschheit durch die Fusion mit Technologie erreicht wird. Technologien, die wir heute wie Accessoires am Körper tragen, sollen künftig mit uns verschmelzen. An die Stelle des Menschen sollen Cyborgs treten. In ihrer reichhaltigen Dissertation Cyborg werden sprengt die Literaturwissenschaftlerin...

Gekränktes Anspruchsdenken

Die Journalistin Susanne Kaiser identifiziert in ihrem Buch gekränktes männliches Anspruchsdenken als maßgeblichen Faktor einer sich radikalisierenden ‚Mannosphäre‘. Ziel dieser Bewegung ist die Bekräftigung einer vermeintlich natürlichen Geschlechterhierarchie, die die Akteure ins Wanken geraten sehen. In drei Kapiteln bietet Kaiser einen Überblick über Ideologie, Protagonisten und Vernetztheit der Bewegung. Sie...

Freundinnenschaft

Die Autorin Anna Leyrer forscht als Historikerin über die Themen Feminismus, Geschlechtergeschichte und Beziehungen. Sie schreibt in der Einleitung über die unterschiedlichen Zugänge der Frauen zur Freundschaft. So fragt sie sich, ob die Geschichte der Freundschaft eine Geschichte der Männerfreundschaft sei, während die Frauen als Unzugehörige an den Rändern dieser...

500 Seiten Karin Gottschall zu Ehren

Um das Werk und Wirken von Karin Gottschall – Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Geschlechterverhältnisse an der Universität Bremen – zu würdigen, hat sich eine Reihe von prominenten Mitstreiter­­innen zusammengeschlossen, um einen umfangreichen Band zur Geschlechterungleichheit herauszugeben. Anlass ist die Emeritierung der Geehrten. Ute Klammer, Silke Bothfeld oder Birgit...

Untersuchungsobjekt Betriebsrat

Ein Expert­­innenteam untersucht Arbeiter­­innenvertretungen im Spätkapitalismus und Betriebsratskörperschaften in Deutschland nach ihrer Diversität. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf Geschlechterpolitik, Generationenwechsel und der Fragestellung nach der Geschlechterordnung in Betriebsräten, wie sich diese bei der Nachwuchsrekrutierung und beim Wissenstransfer abbildet. Mit qualitativen Interviews wurden sechs Betriebsratskörperschaften befragt. Anders als in Österreich...

Frauen*­ mit beruflichem Erfolg

Frauen­ mit beruflichem Erfolg Bei der Erforschung von berufstätigen Frauen wurden bislang zwei Aspekte zu wenig bis gar nicht berücksichtigt: Welche Ressourcen ermöglichen ihnen Erfolg und wie stellt sich diesbezüglich die Situation für Frauen mit Behinderung (in Deutschland) dar? Diesen beiden Fragen gilt die Aufmerksamkeit dieser lesenswerten Studie, die stets...

Gleichstellung gegen Armut

In ihrem Lebenswerk Das weibliche ­Kapital gibt Linda Scott einen umfassenden Einblick in die Erkenntnisse der ‚XX-Ökonomie‘. Scott zeigt eindrucksvoll die zentrale Rolle der Gleichstellung für die Armutsbekämpfung anhand eigener Forschungsergebnisse sowie zahlreicher wissenschaftlicher Studien und untermauert den Diskurs mit illustrativen Beispielen. Ein besonderes Augenmerk legt sie auf die Darstellung...

Über Zionistinnen in Deutschland bis 1920

Diese, als Dissertation an der Universität Halle-Wittenberg entstandene Studie, analysiert vier zentrale Debatten engagierter Zionistinnen in Deutschland von 1900 bis 1920. Die Autorin beschreibt die emanzipatorischen und feministischen Implikationen der Debatten und ihre kulturzionistischen Schwerpunkte. Das Jahr 1920 ist nicht zufällig gewählt, denn es markiert die Gründung der WIZO, der...