Melancholische Lebensbejaherin

Astrid Lindgren ist im Jahr 1907 in Schweden, in eine ruhige Welt, ohne Auto-, Flugzeug-, Radio- oder Fernseherlärm, hineingeboren. Nur das Rauschen des Regens, das Rufen der Tiere im Stall oder das Krachen des Baumes, wenn dieser geschlagen wurde, waren zu hören. Sie hatte eine glückliche Kindheit in einem kleinen roten Haus im schwedischen Näs mit ihren Eltern und drei Geschwistern. Ein Jahrhundert lang hat sie vieles erlebt und durchgestanden: Glück, Leid, Verrat, Krieg und Versöhnung. Dennoch war sie über ihr Privatleben fast schweigsam. Die Jahrhundertfrau, wie sie von der Autorin Schönfeldt bezeichnet wird, habe sich selbst als glücklich und schwermütig zugleich gesehen, als sogenannte melancholische Lebensbejaherin. Die Autorin Schönfeldt hat Lindgren im Jahr 1956 in Hamburg persönlich kennengelernt. Ab dem Jahr 1986 haben die beiden Frauen auf Furusund, dem schwedischen Landwohnsitz von Lindgren, viele schöne persönliche Stunden erlebt, damit die vom Verlag beauftragte Biografie über die Jahrhundertfrau veröffentlicht werden konnte. Lindgren sei ein echtes Vorbild, deren fester Platz in der Familie mit ihrem Mut, trockenen Humor und ihrer ständigen Anwesenheit, wenn jemand Hilfe brauchte, in stärkster Erinnerung bleibe, sagte ihre Enkeltochter. Die Biografie über die großartige, weltberühmte und erfolgreiche Autorin der Kinder- und Jugendbuchliteratur und Jahrhundertfrau Lindgren ist lesenswert und zu empfehlen.
Vero
Sybil Gräfin Schönfeldt: Astrid Lindgren. Erinnerungen an eine Jahrhundertfrau. 156 Seiten, ebersbach & simon, Berlin 2017 EUR 16,80