Positiv nach vorne blicken

„Mein Gesicht ist von einem Netz von Falten überzogen. Auf meinem Hand­rücken tummeln sich Altersflecken. Ich nehme diese Alterssignale bewusst, aber nicht verzweifelt auf. Sie zeigen nur: Ich habe gelebt – gelacht – geliebt!“, so Topsy Küppers über das Älterwerden in dem zu ihrem heurigen 90. Geburtstag erschienenen Buch „Nix wie Zores!“. Die Sängerin/Chanteuse, Schauspielerin, Autorin, Entertainerin und langjährige Leiterin der Freien Bühne in Wien hat viel zu erzählen. Mit Witz und Humor beschreibt Küppers Geschichten aus ihrem Leben und gibt auch persönliche Lebensweisheiten preis. Nach ihrem Motto würde sie dazu wohl sagen: Aber halten Sie sich keineswegs daran! Sie erzählt von ihrem Engagement am Zürcher Opernhaus, bei dem sie so erkältet war, dass sie kaum sprechen konnte. Ihr Kollege riet ihr, den Yogi Yesudian zu kontaktieren. Unter seiner Anleitung machte sie Shirshasana, einen Kopfstand, und alle Symptome waren weg. Vielleicht ist Hatha Yoga ihr Jungbrunnen, oder vielleicht doch ein Hausrezept der Großmutter? In ihrem Buch beschreibt sie aber auch Schicksalsschläge. Ihr Ehemann Carlos Springer starb 2013 an Krebs, während Küppers im selben Jahr an Darmkrebs erkrankte, der inzwischen im Underground schlummert. Nichtsdestotrotz blieb Küppers immer eine unverbesserliche Optimistin. „Leben und lesen Sie – wohl!“
 Petra M. Springer
Topsy Küppers: Nix wie Zores. Jüdisches Leben und Lieben. 160 Seiten, Edition a. Wien 2021, EUR 20,00